Drei Spiele, drei Niederlagen, mit insgesamt 5:18-Toren, von neun Dritteln nur eines gewonnen. Eigentlich war der letzte Platz das erwartete Ergebnis des österreichischen Eishockeyteams beim zweiten Antreten im Deutschland-Cup. Bei zwölf Ausfällen wegen Erkrankungen und Verletzungen war in Landshut nicht mehr drinnen. Platz zwei wie ein Jahr zuvor in Krefeld hätte man unter diesen Umständen als Mega-Sensation bezeichnen müssen. So war aber die Mannschaft sowohl Donnerstag beim 1:7 (0:4, 1:2, 0:1) gegen die Slowakei überfordert als auch beim 1:6 (0:2, 0:2, 1:2) in der Sonntags-Matinee gegen Dänemark, in der Österreichs Tor erst beim Stand von 0:6 fiel. Nur 15 Stunden zuvor gab es eine beachtliche Leistung beim 3:5 (1:0, 1:1, 4:1) gegen Vizeweltmeister Deutschland, auf die Teamchef Roger Bader stolz war, die er vielleicht als bisher beste in einem November-Break sah. Drei schwache Minuten im letzten Drittel verwandelten eine 2:1-Führung in einen 2:4-Rückstand. Der fünfte Treffer Deutschlands war ein empty net-goal, als Bader Tormann Florian Vorauer von Eis geholt hatte. Gehört auch etwas Mut dazu, gegen Vizeweltmeister mit einem Goalie zu spielen, der beim KAC eigentlich zweite Wahl ist, in sieben der letzten acht Spiele nicht zum Einsatz kam,nur durch den Ausfall von David Kickert in den Kader kam. Aber Bader hatte keine Alternative: Weil David Madlener gegen die Slowakei schon nach einem Drittel aufhörte, da er sich nicht wohlfühlte. Am Tag danach fuhr er erkrankt nach Hause. Vorauer kam in den letzten zwei Spielen zum Zug, da er den besseren Eindruck machte als Visp-Legionär Thomas Müller.
Diese Steigerung in zwei Tagen von Donnerstag bis Samstag war der positivste Aspekt. Auf einmal kam das Team den Vorstellungen Baders, nah am Gegner zu sein, aggressives Forechecking zu betreiben, ein hohes Tempo zu gehen, nahe. Für Center Bernhard Baumgartner, der mit Baders Sohn beim SC Bern spielt, war der Hattrick gegen Deutschland sicher ein Hughlight der bisherigen Karriere, obwohl das die Niederlage nicht verhindern konnte. Einen positiven Eindruck hinterließ auf Bader auch Neuling Vinzenz Rohrer, der Legionär von den ZSC Lions. Besonders negativ in Erinnerung blieben die Puckverluste im eigenen Drittel, die auf diesem Niveau eben anders bestraft werden als in der Liga. Oft in Form von Verlusttoren. Wie gegen die Slowakei und Dänemark. Die Dänen boten fast ihre letzte WM-Besetzung auf. „Es gilt, daraus zu lernen“, hieß am Ende Baders Fazit. In einem Monat wird er wissen, ob dies gelingt. Das Ziel für die Spiele gegen Polen, Italien und Ungarn in Klagenfurt beim Dezember-Break: An die Leistung des Deutschland-Spiels anschließen. Denn das ist der Weg, wie Österreich spielen sollte, um nächstes Jahr in Prag zum dritten Mal hintereinander den Klassenerhalt in der A-Weltmeisterschaft zu schaffen. Dazu muss sich aber auch die Torhütersituation ändern. Dürfen Kickert und Madlener nicht ausfallen, sollte der verletzt gewesene Sebastian Wraneschitz bei den Vienna Capitals zeigen, dass aus ihm ein Teamtorhtüer werden kann.
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