Eishockey

Der beste Rossi, den es je gab, macht „NHL-Werbung“ in Stockholm

Seit 16 Jahren geht die beste Eishockeyliga der Welt, die NHL, auf Werbetour nach Europa. Heuer zum dritten Mal nach Schweden, zum zweiten Mal in den „Globe“ nach Stockholm. Zum ersten Mal ist ein Österreicher dabei: Marco Rossi ist mit Minnesota Wild auch für seine österreichischen Fans live zu sehen. Denn Sky überträgt alle Spiele der „Global Tour“ live. Samstagabend Minnesota gegen die Ottawa Senators, Sonntag Minnesota gegen Toronto. Minnesota gegen Ottawa ist nicht gerade ein Duell von erfolgsverwöhnten Teams: Minnesota ist mit neun Niederlagen aus den letzten zwölf Partien unter den acht Mannschaften der Central Division Sechster, Ottawa sogar Letzter. Was man zu Saisonbeginn am 10. Oktober kaum möglich gehalten hätte, ist fünf Wochen später inzwischen passiert: Nach zwei Saisonen im Farmteam bei Iowa hat sich Rossi nicht nur einen Fixplatz in der NHL-Mannschaft erkämpft, sondern spielt inzwischen auch in der Toplinie. Mit dem 36 jährigen Norweger Mats Zuccarello und dem zehn Jahre jüngeren Russen Kyril Kaprizov. Der 22 jährige Vorarlberger sozusagen als „Jungbrunnen“ des Trios.

Von dem auch sein Trainer  Dean Evanson schwärmt. Ihn als seinen derzeit besten Spieler bezeichnet. Das erinnert ja fast an die Thomas Vanek-Zeiten bei Buffalo. Evanson lobte Rossi vor allem für sein Sommertraining. Er sei schon in ausgezeichneter körperlicher Verfassung ins Trainingscamp gekommen. Die bisherige Bilanz: Fünf Tore und drei Assists in 15 Partien. Die Spiele im Globe werden mit 14.000 Zuschauern ausverkauft sein. Der Aufwand ist groß: Jede Mannschaft kam mit etwa 125 Personen in die schwedische Hauptstadt. Dass Minnesota dabei ist, kam nicht von ungefähr: Weil im Kader der Wild mit den Torhütern Filip Gustavsson und Jesper Wallstedt, Verteidiger Jonas Brodin sowie den Stürmer Joel Eriksson Ek und Marcus Johansson fünf Schweden, also „Lokalmatadore“ stehen.

In der ICE-League brachte die Länderspielpause  Neuigkeiten: Einerseits ist ab sofort für die Spieler ein Halsschutz Pflicht. Die erwartete „Reaktion“ auf den tragischen Tod des Kanadiers Adam Johnson bei einem Spiel in England mit Nottingham gegen Sheffield. Gegner Matt Petgrave schlitze Johnson mit den Kufen die Kehle auf, der verblutete. Petgrave wurde Absicht unterstellt, in Haft genommen, nur gegen Kaution freigelassen. Wahnsinn. Bei den Vienna Capitals gibt es neue Legionäre.Den schwedishen Goalie Adam Ohre als „Vertreter“ seines verletzten und überdies wenig überzeugenden Landmanns Stefan Steen bis Dezember, dazu den 1,91 Meter großen kanadischen Verteidiger EvanWardley, der zuvor zwölf Spiele in der Slowakei bestritt. Offenbar nicht einschlug und daher nach Wien kam.

Interimscoach Christian Dolezal wurde als Chef bis Saisonende bestätigt. Damit gibt es mit Philipp Lukas in Linz und Dolezal zwei österreichische Trainer in der Liga. Positiv, aber bei der „Beförderung“von Dolezal dürfte es auch finanzielle Überlegungen gegeben haben. Er ist wahrscheinlich die billigste Lösung, die zudem für General Manager Franz Kalla keinen „Machtverlust“ bedeutet. Dabei gäbe es seit Donnerstag ja eine neue interessante Variante: Den neuen Chef des Aufsichtsrats der Austria-AG, Ralph Krueger, zur Mitarbeit bei den Vienna Capitals zu überreden. Etwa als Sportchef, der den Capitals sehr abgeht. Zwei Funktionen in zwei verschiedenen Sportarten in einer Stadt. Das wäre vielleicht sogar eine „Weltpremere“. Der Kalla sicher nichts abgewinnen kann.

 

 

Foto: NHL.

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