Eishockey

Tabellenführer Philipp Lukas ist ein denkwürdiger Trainer!

Marco Rossi verlor mit Minnesota Wild zwar am Wochenende beide Spiele der „Global Series“ in Stockholm, aber der 22 jährige Vorarlberger Center bestätigte auch dabei, dass er in der stärksten Eishockeyliga der Welt den Durchbruch geschafft hat. Samstag das Führungstor beim 1:2 gegen Ottawa nach Penaltyschießen erzielt, Sonntag der Assist zum ersten Minnesota-Treffer beim 4:5 gegen Toronto nach Verlängerung. Damit hat er nach 17 Spielen zehn Scorerpunkte. Man darf es zwar nicht laut sagen, aber eigentlich muss man hoffen, dass Minnesota nicht die Qualifikation für die Play offs schafft, was nach zwölf Niederlagen in 17 Partien nicht auszuschließen ist. Denn dann stünde Rosi Österreich sicher bei der Weltmeisterschaft in Prag zur Verfügung. Was dem Nationalteam nur guttun kann.

Einen denkwürdigen Sonntag gab es Sonntag in der ICE League. Wegen des ersten österreichische Trainerduells seit 20 Jahren. 2003 hieß es Kurt Harand gegen Peter Znenahlik. Harand stieg damals mit den Vienna Capitals gegen die Grazer 99ers ins Viertelfinale auf. Diesmal waren ebenfalls die Capitals beteiligt. In der Person von „Jung-Chef“ Christian Dolezal gegen die Linzer Black Wings, bei denen deer 43 jährige Philipp Lukas seit eineinhalb Jahren das Sagen hat. Nicht nur als Trainer, sondern auch als Sportchef. Was den Linzern guttut: Lukas gelang es nach acht Trainerwechseln in nur sechs Jahren in seiner ersten Saison als Chef die Black Wings erstmals seit 2019 wieder in die Play offs zu bringen, wo im Viertelfinale gegen Bozen nach sieben Spielen Endstation war. In seiner zweiten Saison lacht er seit Sonntag, seit dem 4:1 „gegen  „Dolezal“ und die Capitals, von der Tabellenspitze, obwohl im Sommer mit dem Norweger Michael Haga und Ex-Teamverteidiger Martin Schumnig Stützen abhandenkamen.  Dank der besseren Tordifferenz gegenüber Fehervar und Red Bull Salzburg stehen die Linzer auf Platz eins.  Die Ungarn haben allerdings ein Spiel weniger ausgetragen, der Titelverteidiger sogar zwei. Dennoch ist Lukas ein denkwürdiger Trainer. Dass ein Klub mit einem Österreicher an der Bande die Tabelle anführt, gab es in der ICE League noch nie. Und auch davor viele Jahre nicht.

Lukas war als Spieler ein cleverer Center, der bereits mit 16 in der Kampfmannschaft des CE Wien zum Zug kam. Sein Trainer hieß damals Harand. Als der CE Wien zusperren musste, wechselte er nach einer Saison in Feldkirch zu den Black Wings, blieb 18 Jahre, ehe er dort seine Karriere vor fünf Jahren beendete. Einer seiner Trainer in der langen Linzer Zeit war wiederum Harand.  Seit Samstag haben die Black Wings auch den Rekordtorschützen der Liga: Kapitän Brian Lebler gelangen beim 4:1 gegen Pustertal zwei Treffer, damit hat er insgesamt 361 Treffer. Damit übertraf der in Klagenfurt geborene 35 jährige Sohn der KAC-Legende Eddy Lebler eine andere Klagenfurter Ikone, nämlich Thomas Koch, der im Sommer seine Laufbahn beenden musste, um zwei Tore.

Mit einer Ausnahme gehörte Lukas auch zum Staff von Österreichs Teamchef Roger Bader. Die war heuer im Frühjahr in Tampere, als sich Lukas nach dem Linzer Stress eine Pause genehmigte. In Prag soll er 2024 wieder dabei sein. Apropos WM in Prag: Dass Österreich in sechs Monaten Kopfweh wegen der Torhüter haben wird, steht schon jetzt fest. David Kickert kassierte Sonntag vor den Augen von Bader beim 1:8-Debakel von Salzburg beim KAC acht Treffer, Florian Vorauer war beim KAC nur Ersatz. So wie Sebastian Wraneschitz bei den Vienna Capitals, seit er wieder fit ist. Bleibt David Madlener. „Ausweg“ scheint es keinen zu geben. Ob das gut gehen kann?

Foto: Black Wings Linz.

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