Fußball

Ein Einstandgeschenk für den LASK in der neuen Heimat von Schiedsrichter und VAR

12.000 Zuschauer sorgten für eine hervorragende Atmosphäre bei der Eröffnung des neuen Linzer Stadions. Trotz eines ereignisarmen Spiels, nach dem die LASK-Fans über ein Happy End zum 1:0 (0:0) gegen Austria Lustenau durch ein Elfmetertor von Joker Marin Ljubicic nach 94 Minuten jubeln konnten. Der bewunderswert gefasste Lustenau-Trainer Markus Mader sprach bei „Sky“ von einem Einstandgeschenk: „Nicht von uns, sondern von jemand anderem!“ Jeder wusste, wen der Vorarlberger meinte. Schiedsrichter Harald Lechner und Video Assistant Referee Christian Petru Chiochirca.

Ihre schlimmer, spielentscheidender Irrtum passte in eine Reihe von VAR-Fehlern in der vorangegangenen Runde, die letzte Mittwoch öffentlich gemacht wurden. Es hätte beim 1:1 zwischen Ried und dem LASK im Oberösterreich-Derby einen Handselfmeter für die Linzer geben müssen. Da schickte VAR Christopher Jäger Referee Julian Weinberger zwar zum Field Review, doch der Wiener blieb bei seiner Entscheidung, nicht auf den Elfmeterpunkte zu zeigen. Bei Austria Lutenaus 1:0 gegen die Wiener Austria hätte es die rote Karte für Lustenaus Verteidiger Anderson nach einem Tritt gegen Manuel Polster geben müssen. Petru Chiorchca, damals Referee, beließ es bei einer geben Karte. VAR Markus Hameter sah darin keine schwere Fehlentscheidung. Auch Altachs Lukas Jäger hätte beim 0:3 gegen Rapid in Hütteldorf für eine ähnliche Attacke gegen Rapids Michael Sollbauer ausgeschlossen werden müssen. Für Andreas Heiß war es ebenso nur gelbwürdig wie für VAR Daniel Pfister. Daher kein Field Review.

Freitagabend der Elferpfiff von Lechner, als LASK-Stürmer Florian Flecker im Strafraum wegrutschte, ohne von Lustenaus Cem Türkmen gefoult worden zu sein. Petru Chiochira schickte seinen Kollegen nicht zum Field Review. Letzte Saison hatte er sich als Schiedsrichter einmal beschwert, aus dem Meidlinger Videozentrum dazu aufgefordert worden zu sein. Das bringe ihm ja Abzüge, ärgerte sich der Steirer. Jetzt entschied er in sechs Tagen zweimal falsch. Als Schiedsrichter half er Lustenau, als VAR benachteiligte er den Aufsteiger. Mit dem Argument alles gleicht sich aus, darf man sicher nicht zur Tagesordnung übergehen. Ganz schwach auch, dass Österreichs Topreferee Lechner (Bild oben) es auf Sky-Anfrage dezidiert ablehnte, zum Interview zu kommen. Den Elfmeter verwandelte der nach 64 Minuten gemeinsam mit Thomas Goiginger eingewechselte Ljubicic. Mit einem Lupfer wie der legendäre Antonin Panenka 1976 im Finale der Europameisterschaft gegen Sepp Maier in Belgrad. Goiginger musste vier Minuten vor dem Elfmeter verletzt wieder raus. Für ihn kam Flecker, der prompt den Elfmeter und den Sieg „herausrutschte.“ Durch den der LASK fix die Meisterrunde erreichte.

Alle waren sich einig, dass der Elfmeter nie gegeben hätte werden dürfen.  Egal, ob Sky-Experte Marc Janko oder selbst LASK-Trainer Didi Kühbauer. Der hatte auch seinen Ärger mit dem Schiedsrichterteam, bekam nach 38 Minuten wegen Reklamierens beim vierten Referee Oliver Fluch Minuten die gelbe Karte. Weshalb Kühbauer nachher gegen ihn loslederte: „Ich fragte nur, warum es für ein Foul keine gelbe Karte gab. Wenn das nicht mehr gestattet wird, dann sollen´s mir am besten gleich vor Anpfiff gelb zeigen. Ich hab schon Fußball gespielt, als Herr Fluch noch eine Idee war!“

 

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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