Fußball

Ein Jahr nach Ende bei Admira: Magath Feuerwehrmann bei Hertha BSC Berlin

Nicht nur für die deutsche Medien bezeichneten diese Meldung als Hammer: Hertha BSC Berlin, seit Samstag Vorletzter, holte den 68 jährigen Felix Magath als Feuerwehrmann, um mit ihm in den letzten acht Runden den Klassenerhalt zu schaffen. Ein Jahr nach Magaths Ende als Gloabal Sports Director von Sponsor Flyeralarm bei dessen Klubs Admira und Würzburg. Dazu meinte Magath am 21. Februar im deutschen „Kicker“, vor dem Corona-Hintergrund hätte er sich diese Jobs sparen können. Aber schlechtes Gewissen habe er jetzt nicht, weil beide Klub derzeit abstiegsgefährdet seien (Würzburg in der dritten Liga): „Warum soll ich ein schlechtes Gewissen haben? Ich war nur Berater, nicht der Vorstand.“ Er schloss aus, dass diese Zeit seinem Ruf geschadet habe und kündigte an, eine Aufgabe als Trainer anzunehmen. Dass dies drei Wochen später bei Hertha BSC Berlin geschehen wird, ahnte er damals auch noch nicht.

Die Talfahrt von Hertha unter Trainer Tayfun Korkut führte dazu, dass Sportvorstand Fredy Bobic die Idee mit Magath kam: „Er hat schon mehrfach bewiesen, an den richtigen Stellschrauben zu drehen, um einen Klub aus einer misslichen Situation zu befreien.“ Magath kehrt damit nach zehn Jahren wieder in die Bundesliga zurück, 2012 endete sein Job  bei Wolfsburg. Danach war er sieben Monate in England bei Fulham, von Juni 2016 bis Dezember 2017 in China bei Luneng. Ein neues Engagement in China hätte er auch angenommen, versicherte Magath. Seine größten Erfolge? Zweimal das Double mit Bayern München, 2009 der sensationelle Meistertitel mit Wolfsburg. Nach seiner erfolgreichen Zeit bei Schalke 2011 (Platz zwei) stand er kurz vor einem Burnout: „Niederlagen befördern Burnout, bei Siegen besteht weniger Gefährdung“, sagt Magath, der es nicht gelten lässt, ihn als harten Trainer zu bezeichnen: „Ich habe mich demGeschäft angepasst. Es ist eben so, dass man Spiele gewinnen muss.“ So wie bei seiner Rettungsmission in Berlin. Sein Einstand ist Samstag im Olympiastadion gegen Hoffenheim. Nach den letzten Leistungen kann es  eigentlich nur eine  Niederlage geben. Der Rückstand  von Hertha auf das rettende Ufer, auf Rang 15, beträgt nur zwei Punkte.

Auf dem Platz steht derzeit Arminia Bielefeld. Sonntag verlor der Abstiegskandidat mit den Österreichern Patrcik Wimmer und AlessandroSchöpf bei Borussia Dortmund 0:1 (0:1). Einen erfolgreichen Sonntag hatten Florian Kainz, Dejan Ljubicic, Oliver Glasner, Martin Hinteregger und Konrad Laimer. Der auffällige Kainz, der kurz vor der Vertragsverlängerung stehen soll, und Ljubicic gewannen mit dem 1. FC Köln das Rheinderby in Leverkusen 1:0 (0:0), am goldenen Tor hatte Ljubicic großen Anteil: Er wurde nach 64 Minuten eingewechselt, lieferte drei später die ideale Vorarbeit für das erste Bundesligator von  Kingsley Schindler, den Trainer Steffen Baumgart mit ihm einwechselte. Frankfurts Trainer Oliver Glasner und Hinteregger freuten sich über den ersten Heimsieg dieses Jahren: Gegen Bochum wurde ein 0:1-Pausenrückstand in ein 2:1 verwandelt. Konrad Laimer deklassierte mit RB Leipzig auswärts das Schlusslicht Fürth 6:1 (3:1), der Salzburger erzielte den dritten Treffer. Damit eroberte Leipzig Platz vier vor Freiburg und Hoffenheim, liegt nur einen Punkt hinter dem Dritten Leverkusen. Das gilt auch für Freiburg.

 

Foto: Flyeralarm.

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