Fußball

Ein Unentschieden ist ein Sieg für Hütter

Man kann risikolos Wetten abschließen, dass einer der österreichischen Trainerlegionäre am Saisonende Meister wird. Die Quote auf Adi Hütter und Young Boys Bern wird aber nicht mehr sehr hoch sein. Nach dem 2:2 (1:1) im mitreißenden Spitzenduell zwischen dem Tabellenführer und dem noch regierenden Meister FC Basel vor 31.500 Zuschauern im Stade de Suisse werden sic noch niedriger sein. Denn das Unentschieden war in Wahrheit ein Sieg für Hütter, was der Vorarlberger, als er nachher auf der Pressekonferenz mit einem Seitenblick auf den Kollegen Raphael Wicky feststellte: „Wir können mit dem Punkt besser leben, Aber das war schon vor dem Spiel klar.“ Die Situation: Noch neun Runden und damit 27 Punkte zu vergeben, Young Boys liegt nach Verlustpunkte 13 vor Basel. Hütters ehrgeiziges Ziel: „Wir wollten im Frühjahr ungeschlagen bleiben, das  wäre mir sehr wichtig.“

Denn  ganz zufrieden war der ehrgeizige Hütter am Ende doch nicht. Einerseits weil seine Mannschaft nach gutem Beginn und einem Traumtor zum 1:0 durch einen Seitfallzieher des französischen Torjägers Guillaume Hoarau sich zu sehr zurückzog, den Ausgleich durch einen Knaller des albanischen Teamspielers Taulent Xhaka unter die Latte zuließ. „In der Pause haben wir das angesprochen. Da hieß die Marschroute, einen Zahn zulegen, um zu gewinnen.“  Aber nach einer Standardsituationen fiel Basels Führung. Young Boys konterte zwar mit dem Ausgleich, ließ aber dann im Bestreben, drei Punkte zu holen defensiv zu viel zu: „Basel hatten die klareren Chancen zu gewinnen. So ehrlich müssen wir sein. Und das darf man nicht passieren“, kritisierte Hütter, „da muss man halt einmal auch das Unentschieden in aller Ruhe mit einer geordneten Defensive über die Distanz bringen.“  Diesmal mit dem Glück des Tüchtigen.

Angst, dass seine Mannschaft mit dem sicheren Vorsprung die nötige Spannung verliert, hat Hütter nicht: „Wir werden schon den nötigen Respekt vor den Aufgaben, die vor uns liegen, zeigen“, versprach er. Dafür scheint schon er der Garant zu sein. In den vier ausstehenden Heimspielen gegen den FC Zürich, dem „Vorspiel“ zum Cupfinale, gegen Lausanne,  Luzern und Lugano alles klar machen. Aber Hütter will auch auswärts gegen St. Gallen, Thun,  Sion, Basel und die Grasshoppers ungeschlagen bleiben. „Wir haben letzte Saison den Titelkampf nicht in den Duellen gegen Basel verloren, sondern weil wir uns andere Umfaller leisteten“, meinte Hütter im Blick zurück, „der entscheidende Fortschritt ist jetzt,das wir konstant spielen.“ Auch wenn es  am Ostermontag nach acht Siegen hintereinander „nur“ ein Unentschieden gab. Dass ihm Kollege Wicky nachher noch nicht zum Meistertitel gratulierte, störte Hütter nicht: „Ich möchte das auch gar nicht. Gratulationen zum Meistertitel nehme ich erst entgegen, wenn theoretisch alles gelaufen ist.“

Foto: Instagram.

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