Fußball

Ein Wiener bester Stürmer in der Slowakei: Marvin Egho

In Österreich galt er als Talent, das in seiner Entwicklung stecken blieb, es daher nicht geschafft hat, Aber In der Slowakei belehrte Marvin Egho mit 24 Jahren und Vergangenheit bei Rapids Amateuren, Admira, Wr.Neustadt und Ried, alle Zweifler eines besseren: Nicht nur der erste Meistertitel in der Geschichte von Spartak Trnava (der letzte gelang vor 45 Jahren, als es noch die Tschechoslowakei gab), sondern auch die Wahl zum beste Stürmer der Super Liga und in die Elf der Saison. Daher bekam der Wiener auf einer Gala in Senec, dem modernen Verbandszentrum, im großen Rahmen einen Pokal als Erinnerung an das bisherige Highlight seiner Karriere. Mit 12 Toren und 11 Assists in 36 Pflichtspielen.

In der Slowakei hat es Egho geschafft. Wenn Schlagerspiele zwischen  Slovan Bratislava und Spartak Trnava gepusht werden, dann scheint sein Bild auf den Plakatwänden auf (Bild oben). Die Meisterfeiern in den Strassen der 70.000 Einwohner-Stadt, die rund eine Autostunde von Wien entfernt liegt, wird er nie vergessen: „Ich hätte nie geglaubt, dass dort eine solche Begeisterung möglich ist. Es war unglaublich.“

Aber auf die großen Feiern folgte prompt der Katzenjammer. Einer der Väter des Erfolgs, Trainer Nestor el Maestro, eine Saison zuvor Assistent von Thorsten Fink bei Austria, kündigte bei der Abschlussbesprechung nach der Erfolgssaison seinen Abschied an. Die Qualifikation zur Champions League reizte ihn nicht. Möglicherweise gab´s Bedenken, ein so erfolgreiches Jahr wiederholen zu können. Slovan Pressburg rüstet mit einem neuen Stadion im Rücken sicher groß auf, will die Vormachtstellung zurückholen. Egho weiß nicht, ob Nestor el Maestro ein sportlich reizvolleres oder finanziell lukrativeres Angebot in Händen hat, er trauert  ihm aber nach: „Er war der beste Trainer, unter dem ich bisher spielte, der sich mit viel mit mir beschäftige, sich sehr um meine positive Entwicklung bemüht hat.“ Ob sich der Meister wieder in Österreich um einen Trainer umschauen wird, weiß Egho nicht.

Aber nicht nur der Trainer verabschiedete sich, sondern auch die Zentralfigur im Mittelfeld: Der Vertrag von Ex-Rapidler Yasin Pehlivan lief aus, er ist kostenlos frei. Der Vertrag von Egho läuft noch eine Saison: „Abwarten, ich bin für alles offen.“ Auch für eine Heimkehr, falls Klubs aus der neuen Zwölferliga, die auf Stürmersuche sind, auf ihn aufmerksam werden sollten. Eigentlich möchte Egho noch versuchen, mit Trnava in die Champions League zu kommen. Aber wie gesagt, alles ist offen.

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