Fußball

Eine halbe Million für die Austria vom türkischen Absteiger

Unvorstellbar, dass es in diesem Sommer noch einen Transfer geben wird, der für so viel Wirbel sorgt und so umstritten ist wie der von Weltmeister Kevin Boateng zum LASK. Aber vielleicht war dies von Geschäftsführer Siegmund Gruber auch so beabsichtigt. Die Arbeit von Trainer Thomas Darazs wurde sicher nicht leichter. Er soll sich auch klar gegen den Einkauf ausgesprochen haben, wurde aber nicht erhört. Das dementiert Gruber fast entrüstet, droht mit einem „Problem“, also offenbar rechtliche Schritte an, sollte man die Behauptung nicht zurückziehen. Fakt bleibt, dass Boateng zwischen 14. Juni und 19. Juli sechs Termine vor Gericht in München hat. Dann soll das Urteil über die Vorwürfe der häuslichen Gewalt fallen.

Die Wiener Austria bekommt demnächst vom Fatih Karagümruk, einem der zwei Absteuger der türkischen Süper Lig aus Istanbul, eine halbe Million Euro. So hoch ist die Option für den endgültigen Kauf des 22 jährigen Offensivspieler Can Keles, den die Austria vor einem Jahr nach 53 Spielen mit sieben Toren verlieh. Aber eigentlich muss sich die Austria darüber ärgern. Keles spielte für den Istanbuler Klub, bei dem Ex-Pasching-Legionär Tolunay Kafkas Trainer ist, eine starke Saison. Bei 35 Einsätzen kam er auf fünf Tore und vier Assist, in 28 Runden gehörte er zur Startelf. Nur zum Vergleich: Ex-Rapid-Torjäger Ercan Kara spielte nur 23 Partien für Samsunspor, in acht von Beginn an. Kara kam nur auf drei Treffer. Es lang sicher nicht an Celes, dass der Klassenerhalt um einen Punkt verpasst wurde. Keles steigerte seinen Marktwert in Istanbul um 1,5 Millionen Euro auf insgesamt zwei. Es gilt als offenes Geheimnis, dass Karagümruk die Option auf Keles nicht zum Eigenbedarf zog. Sondern, um ihn mit Gewinn weiter zu verkaufen. Denn Keles hat Angebote von größeren Istanbuler Klubs, von Vizemeister Fenerbahce und von Besiktas. Sollt die Austria nicht am Weiterverkauf finanziell beteiligt sein, wäre dies ein rund zum Ärgern und für Selbstvorwürfe.

Keles hat aktuell bessere Perspektiven als Yusuf Demir, dessen Vertrag bei Galatasaray Istanbul noch zwei Jahre läuft. Aber undenkbar, dass der Meister den 20 jährigen nach seinem Flop beim FC Basel in den Kader nimmt. Demir fehlt auch im Kader von Österreichs U 21 für das Spiel gegen Schottland am kommenden Freitag. Wenn Demir-Fan Werner Gregoritsch einmal auf ihn verzichtet, dann sagt das etwas.

 

 

Foto: gümrück.

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