Fußball

Es wurde schon Zeit für Demir: Rapids Richtung stimmt

Drei Spiele in der Bundesliga, eines im Cup, zwei in der Conference League. In sechs Partien weder ein Tor noch ein Assist von Yusuf Demir nach der Rückkehr vom FC Barcelona zu Rapid. Im siebenten brach der 18 jährige den Bann: Per Kopf traf er bei Rapids 3:1 (2:1) gegen Austria Klagenfurt im Wörthersee-Stadion vor dem Rapid-Sektor mit 1500 Fans unter den 5700  Zuschauern zum Endstand. Bei einem Spieler, der nur 1, 73 Meter groß ist, haben Kopftore eher Seltenheitswert. Die Flanke von Marco Grüll kam perfekt, Klagenfurts Mittelfeldspieler Turgay Gemicibasi stand schlecht, also kein Problem. Es war das zweite Kopfballtor Rapids beim zweiten Sieg über den Aufsteiger innerhalb von einer Woche. Für das  zweite sorgte zuvor der 20 jährige Bernhard Zimmermann zum 0:2 vor der Pause. Nach Assist von Martin Moormann. Nur die Führung wurde mit dem Fuß erzielt. Durch Marco Grüll, der einen weiten Pass von Dejan Petrovic perfekt annahm.  Sowohl er als auch Zimmermann profitierten davon, dass Klagenfurts Innenverteidiger Nicolas Wimmer und Ivan Saravanja sowie Tormann Philipp Menzel nicht gut aussahen.

Rapids Trainer Ferdinand Feldhofer  atmete auf: „Unsere Richtung stimmt“ behauptete er. Vor allem wegen des begonnen Umbruchs. Im Dezember hätte noch keiner gedacht, dass Rapid drei Monate später ohne den verletzten Kapitän Max Hofmann, Max Ullmann, Ercan Kara und Taxiarchis Fountas spielen und dabei Niklas Hedl, vor Weihnachten  noch die Nummer drei in der Tormannhierarchie, zwischen den Pfosten stehen wird: „Im Sommer wird es einen noch größeren Umbruch geben“, prophezeite Feldhofer. Dem er gelassen entgegen sieht. Weil er offenbar noch einige Hoffnungen wie Zimmermann im Auge hat: „Er hilft uns nicht nur mit seinen Toren, sondern auch mit seiner Dynamik. Er liefert in jedem Training ehrliche Arbeit ab. Mit solchen Spielern arbeite ich gerne!“

Über Fountas wird er das wohl nicht mehr sagen. Der Grieche, der vor dem Vertragsende nach Washington zu DC United wechseln will, meldete sich Freitag nach dem Trainings verletzt ab. Ohne, dass die medizinische Abteilung eine Verletzung diagnostizierte. Offenbar will Fountas die Freigabe erstreiken. Wie es aussieht, werden sowohl er als auch seine Berater,  Max Hagmayr und Assistent Andi Dober, der Ex-Rapidler, mit solchen Aktionen bei Sport-Geschäftsführer Zoran Barisic auf Granit beißen. Er gestand Sonntag  bei „Sky“ erstmals, dass ihn die ganze Causa nervt. Die Tendenz geht darin, eher auf die offerierte Ablöse von 200.000 Euro, die Rapid zu wenig ist, zu verzichten als sich erpressen zu lassen. Barisic meinte, ein Spieler habe auch, wenn er verletzt ist, vertragliche Pflichten. Etwa Fanklubs besuchen oder Autogramme im Fanshop geben. Hagmayr erklärte, Fountas habe sich Freitag nicht in der Lage gefühlt, Rapid zu helfen und sich daher abgemeldet.  Das wäre für Fountas derzeit sicher nicht angenehm. DC United bezog in der dritten Runde Major Soccer League die erste Niederlage, unterlag daheim Chicago Fire 0:2.

Geärgert hat sich sicher auch Austria Klagenfurts Trainer Peter Pacult. Über seine Defensivabteilung und  Schiedsrichter Markus Hameter nach dem insgesamt neunten  Ausschluss eines Klagenfurter Spielers in dieser Saison.  Hameter sorgte bereits für drei, für zwei von  Gemicibasi. Im Herbst war es Gloire Amanda beim 1:1 gegen Austria. Eine krasse Fehlentscheidung. Im Februar bedeutete Rot für Gemicibasi beim 2:2 gegen den LASK eindeutig eine zu harte Bestrafung. Auch über die Berechtigung der Ampelkarte von Gemicibasi konnte man streiten. Bei seinem Foul an Filip Stojkovic, den er kaum traf, ließ sich Hameter davon täuschen, dass Rapids Kapitän schmerzverzerrt am Boden liegen blieb. Das passiert bei Stojkovic in jedem Spiel. Und das nicht nur einmal.

 

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