Fußball

Fast täglich ein neues „Problem“ für den Teamchef

Ein Run auf die 3000 verfügbaren Karten für Österreich – Griechenland am Mittwoch Abend im Klagenfurter Wörthersee-Stadion hat nicht gerade eingesetzt. Die Nachfrage ist zwar vorhanden, aber nicht mehr. Vielleicht müssen sich die Fans erst daran gewöhnen, erstmals seit dem 2:1 gegen Nordmazedonien, mit dem im November 2019 endgültig das EM-Ticket gelöst wurde, das Nationalteam vor Ort sehen zu können. Anderseits spielt sicher die Ungewissheit mit, nicht zu wissen, welche Mannschaft Franco Foda aufbieten kann oder wenige Tage vor den wichtigeren Nations League-Spielen in Nordirland und Rumänien um den Gruppensieg will. Sicher ist, dass Alexander Schlager, Cican Stankovic, Andreas Ulmer, Philipp Lienhart, Konrad Laimer, Marcel Sabitzer, Florian Kainz, Peter Zulj, Valentino Lazaro und Marko Arnautovic nicht dabei sind und eine Elf beginnen wird, die in dieser Zusammensetzung zuvor noch nie zusammen spielte. Montag sagte auch der nachnominierte LASK-Kapitän Gernot Trauner wegen des Magen-Darm-Virus, der ihn Sonntag zum Pausieren gezwungen hatte, ab.

Fast täglich gibt´s für Foda neue Situationen und auch Probleme. Samstag Abend die positiven Corona-Tests bei Salzburg. Dann die unterschiedlichen Nachrichten von einigen Legionären aus der deutschen Bundesliga. Die Bundesländer haben keine einheitliche Linie bei ihren Maßnahmen gegen Covid 19. Für das Robert Koch-Institut gelten Nordirland und Rumänien als Risikogebiet. Daher fordert das Land Bremen, dass jeder, der aus diesen Ländern nach Deutschland kommt, fünf Tage in Quarantäne muss. Auch wenn er negativ getestet wurde. Das betrifft Marco Friedl von Werder. Daher kann der Tiroler zwar Mittwoch gegen Griechenland sein Debüt feiern, da Kärnten kein Risikogebiet ist, wird aber nicht nach Belfast und Bukarest fliegen. Denn dann könnte ihn Werder nicht im nächsten Bundesligaspiel in Freiburg einsetzen, womit keine Abstellpflicht besteht.  Darauf einigten sich ÖFB-Sportchef Peter Schöttel und sein Bremer Kollege Frank Baumann. Anders ist die Lage in Niedersachsen, von der die Wolfsburg-Legionäre Pavao Pervan und Xaver Schlager betroffen: Die mussten sich Montag in Wolfsburg testen lassen, durften bei einem negativen Ergebnis dann nach Österreich fliegen. Der Hintergrund: Bei Wolfsburg gibt es mit dem Schweizer Renato Steffen einen Corona-Fall.

Also werden Schlager und Pervan so wie David Alaba erst  Dienstag im Teamquartier, dem Hotel Werzer in Pörtschach, eintreffen. „Die Situation ist schwieriger und herausfordernd. als im September. Aber nicht nur bei uns, sondern europaweit. Weil auch die Anzahl der infizierten Fußballer  in den letzten Wochen gestiegen ist“, weiß ÖFB-Geschäftsführer Bernhard Neuhold. Der ÖFB versucht, die Teamspieler so weit als möglich zu isolieren. Das bedeutet unter anderem: Nur Einzelzimmer in den Hotels, nur Flüge in der Business Class und wenn möglich wird für einige Legionäre sozusagen ein „Sammeltaxi“ gebucht, ein Privat-Jet. Wie Montag einer für die Spieler aus dem Frankfurter Raum wie Martin Hinteregger, Stefan Ilsanker, Stefan Posch, Florian Grillitsch, Christoph Baumgartner und Karim Onisiwo sowie aus dem Westen (Kapitän Julian Baumgartlinger, Aleksandar Dragovic, Alessandro Schöpf) von Frankfurt nach Klagenfurt. Kostet weniger als für alle die Tickets in der Business-Class.

Die Auswirkungen von Corona: Es könnte passieren, dass Mittwoch mit Jörg Siebenhandl ein Tormann beginnt, der bei der Kadernominierung nur auf der Abrufliste stand. Aber Schlager und Stankovic fielen aus, Pervan kommt erst Dienstag. Das spricht für das dritte Länderspiel des Sturm-Keepers. Der aber ohnehin gute Erinnerung an das Wörthersee-Stadion hat: Dort wurde  er mit Sturm Cupsieger, dort spielte er auch vor zwei Jahren beim 2:1-Sieg über Deutschland!

Foto: ÖFB.

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