Drei Tage vor dem Start der letzten Vorbereitungen im Avita-Resort von Bad Tatzmannsdorf legte sich Teamchef Franco Foda auf die 26 Spieler fest, mit denen er gezielt auf Österreichs ersten Sieg bei einer Europameisterschaft arbeiten wird. Die vier Mann aus dem letzten Mittwoch nominierten 30 Mann-Kader, die nichts ins Burgenland kommen müssen, sind etwas überraschend Tormann Heinz Lindner, der erstmals nominierte Mainz-Legionär Philipp Mwene, der somit nur fünf Tage hoffen durfte, bei der Europameisterschaft dabei zu sein. Das Gleiche gilt für Husein Balic vom LASK. Als vierten traf es Lorient-Stürmer Adrian Grbic. Als einzigen Reservisten. Andere sind dabei. Wie Wolfsburgs Tormann Pavao Pervan, Augsburg-Stürmer Michael Gregoritsch und Alessandro Schöpf vom deutschen Absteiger Schalke. Mit Lindner verzichtete Foda auf den Tormann, der die meisten Länderspiele aller Kandidaten hatte, beim 4:1 gegen den ersten EM-Gegner Nordmazedonien in Skopje zum letzten Mal spielte. Trotz seiner starken Frühjahrssaison beim FC Basel. Foda teilte allen vier ihr Schicksal persönlich via Telefon mit: „Es war eine schwierige Entscheidung, vor allem, was den menschlichen Aspekt betrifft.“
Für einen anderen Schweiz-Legionär brachte der Pfingstmontag hingegen den zweiten Titel seiner Karriere, den ersten im Pokal: Louis Schaub wurde mit Luzern in Bern auf Kunstrasen durch ein 3:1 (2:1) gegen St.Gallen Cupsieger, legte einen so starken Auftritt hin, dass einige Schweizer Medien schrieben, wenn er sich so präsentiere, sei er für die Schweiz überqualifiziert. Das Highlight des starken Schaub-Auftritts war der Assist, ein Lupfer mit dem Außenrist zur 2:0-Führung. 80 Prozent des Tores gehörten ihm. Schaub bereitete noch einige Chancen vor, die ungenützt blieben. Luzern feierte den ersten Cupsieg seit 1992, also war es ein durchaus historischer Sieg nach 29 Jahren Warterei. Es könnte Schaubs letztes Spiel bei Luzern gewesen sein. An der „Rückkehr“ nach Deutschland wird gearbeitet, aber nicht zum 1. FC Köln, bei dem er noch einen Vertrag bis 2022 hat. Das Tor für St. Gallen erzielte die Salzburg-Leihgabe Junior Adamu.
Foto: FC Luzern.