Fußball

Gegen Rapid muss sich zeigen, ob Sturm wirklich Salzburg-Jäger ist

Wer mehr Energien, Leidenschaft und Ideen hat, der wird gewinnen. Was LASK-Trainer Didi Kühbauer zum Linzer Start in die Meisterrunde sagte, das gilt eigentlich für jedes Spiel. Nicht nur in der heißen Phase, in der es in zehn Runden um die Entscheidung im Titelkampf geht. Letztes Jahr war es eine klare Angelegenheit für Red Bull Salzburg, heuer betonen sowohl Trainer Matthias Jaissle als auch Sportchef Christoph Freund, dass die Titelverteidigung kein Selbstläufer wird. Und damit dachte Jaissle wohl an den Kollegen von Sturm Graz, Christian Ilzer (Bild oben). Salzburg konnte in dieser Saison noch keines der drei Duelle gegen Sturm gewinnen, bezog in Graz in der zweiten Runde die einzige Niederlage im Grunddurchgang, auf die allerdings 16 Siege und vier Unentschieden folgten. Sturm kassierte aber  nur zwei Niederlagen – die beste Bilanz nach 22 Runden seit 26 Jahren (!) Darum gehen die „Blackies“ nur mit drei Punkten Rückstand in die Play-offs. Vor einem Jahr waren es neun, stand Salzburg neunter Meistertitel in Serie praktisch fest, theoretisch „erst“ vier Runden vor Schluss.

Diesmal soll es enger werden. Salzburg hat aber zum Start trotz Auswärtsspiel bei Austria Klagenfurt die leichtere Aufgabe als Sturm daheim gegen Rapid. Weil die Kärntner mit ihrem Kader die Ausfälle von fünf Stammspielern schwerer verkraften können als Salzburg das Fehlen des am Knie operierten Luka Sucic nach der Knieoperation, von Fernando, der wie im Herbst seit Wochen wieder fehlt. Diesmal wegen Rückenproblemen. Hinter Noah Okafor steht wegen einer Prellung noch ein Fragezeichen, aber der Schweizer war zuletzt nicht mehr erste Wahl. Austria Klagenfurt hat nach dem Aufstieg noch nie drei Heimsiege hintereinander gefeiert. Es wäre die größte Überraschung am Sonntag, sollten dies die Kärntner nach dem 1:0 gegen Hartberg und 3:0 gegen Altach ausgerechnet gegen den großen Favorit gelingen. Zumal der gesperrte Trainer Peter Pacult von der Tribüne via Assistent Matthias Lassnig coachen muss. Pacult bemerkte im Training, dass der Abstiegsdruck weg ist: „Das macht sich positiv bemerkbar!“

In Graz herrscht Aufbruchstimmung. Ausverkauft am Sonntag gegen Rapid ebenso Donnerstag im Cupsemifinale gegen den LASK. Euphorische Sturm-Fans gaben die Devise „mit zwölf Siegen zum Double“ aus. Die kosten Ilzer ein Lächeln: „Zu viel träumen kann gefährlich werden, wir müssen in der Realität bleiben“. Die zwei Siege gegen Rapid waren schwer erkämpft. In Hütteldorf verhalf ein ungerechtfertigter Elfmeter zum 2:1, im Februar fiel das Tor zum 1:0 erst in der Nachspielzeit nach einem Freistoß: „Sturm ist in der Entwicklung weiter als wir“, gab Rapids Trainer Zoran Barisic zu, „aber mit dem nötigen Mut können wir auf Augenhöhe sein!“  Die dritte Niederlage gegen Sturm hintereinander wäre sicher kein Signal, dass noch der Sprung unter die ersten drei geschafft werden kann. Der erste Sieg in Graz seit 28. Juni 2020 (3:2 vor leeren Tribünen durch ein Tor von Ercan Kara in letzter Minute) wäre eine Kampfansage.

 

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