Fußball

Gewerkschaft will Fußballer mit Gratisangebot kaufen: Tiefer geht´s nicht!

Mittwochabend feiert die Vereinigung der Fußballer VdF in Wien bei einem Festakt im Casino von Bundesligasponsor Admiral ihr 35 jähriges Bestehen, auf den eine Diskussion zum brisanten Thema Video Assistant Referee folgt. Mit Sturm Graz-Sportchef Andreas Schicker, Hartberg-Trainer Markus Schopp, FIFA-Referee Sebastian Gishamer, LASK-Kapitän Alexander Schlager und einem Vorstand der Liga. Entweder der Vorsitzende Christian Ebenbauer oder der für den Spielbetrieb zuständige David Reisenauer. Dienstag startete die younion-Fuballgewerkschaft des ÖGB, von der sich die VdF vor einem halben Jahr los sagte, eine Störaktion auf bedenklich tiefem Niveau. Hintergrund: Der Antrag der VdF beim Wirtschaftsministerium auf Kollektiv-Vertragsfähigkeit. Hat der Erfolg, werde das für all Sparten bahnbrechend.

Die Störaktion erfolgte via youtube. Thomas Pichlmann von younion machte in seinem Statement den Spielern ein einmaliges Gratisangebot, dem ÖGB beizutreten. Sie müssen keinen Mitgliedsbeitrag bezahlen, bekommen dafür größtmöglichen Rechtsschutz, den laut Pichlmann die VdF nicht bieten könne. Was so nicht ganz den Tatsachen entspricht. Überdies prophezeite Pichlmann erneut, die VdF werde die Kollektivs-Vertragsfähigkeit nie bekommen, beruft sich auf zahlreiche Experten: „Sie probieren´s halt!“ Abwarten. Man kann davon ausgehen, dass die Idee zur grenzwertigen youtube-Botschaft nicht von Pichlmann selbst kam. Sondern von anderen. Etwa von Thomas Kattnig (Bild), dem für Fußball zuständigen Präsidiumsmitglied des Gewerkschaftsbunds. Möglicherweise bekam er dafür auch Tipps vom ehemaligen Ligavorstand Georg Pangl, den der ÖGB extra für diesen Konflikt engagierte.

Das größte Problem von younion: Kein einzigen namhafter Fußballer, egal ob Legionär oder Spieler in der Bundesliga, ist ihr Mitglied. Nur einer aus dem Kader der Wiener Austria, den Pichlmann noch in seiner Zeit als Spielerberater betreute, der aber bisher noch zu keinem Bundesligaeinsatz kam. Mehr als 70 Prozent der Spieler, die bei den zwölf Bundesligaklubs unter Vertrag stehen, sind hingegen Mitglied beim VdF. Und werden sich durch Pichlmanns Gratisangebot, das wirklich „einmalig“ ist,  wohl eher nicht kaufen lassen.

Foto: younion/Martin Steiger.

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