Fußball

Grösi „Hanno“ und Stögers Nullinger

Mit 17 Tore in der zweiten Liga Hannovers Rückkehr in die Bundesliga ermöglicht, dort in fünf Runden viermal getroffen: Nach seinen Toren gegen Mainz, Wolfsburg, den Hamburger SC und Freiburg gilt Martin Harnik  mehr denn je als Symbolfigur des Aufschwungs in Hannover. Daher gab´s für den 30jährigen auch eine Beförderung. Vom „Ösi“, der Kurzform für Österreicher, zum „Grösi“. Heißt großartiger Österreicher. Copyright by FusballBild.

Sein Trainer Andre Breitenreiter nennt Österreichs 68fachen Teamspieler, bei dem es nach der verpassten WM-Qualfikation keine Gedanken gibt, nach zehn Jahren seine Teamkarriere zu beenden, „Hanno“. Breitenreiter weiß, dass er es auch Harnik zu verdanken hat, mit Hannover noch ungeschlagen zu sein. 15 Spiele lang, bei den sieben Heimsiegen gab es kein Gegentor. „Hanno arbeitet hart für seinen Lauf, hat das nötige Selbstvertrauen und das Näschen, das ein Stürmer braucht. Er ist eine große Hilfe“, lobt Breitenreiter Harnik, für den jedes Spiel „harte Knochenarbeit“ bedeutet. Mit der Hannover zu elf Punkten kam, bis auf Platz vier vorstieß, was eigentlich keiner erwartete.

Und es spricht nichts dagegen, dass der Erfolgslauf Sonntag Nachmittag weiter geht. Denn da gastiert der punktelose Letzte 1.FC Köln, der beim schlechtesten Bundesligastart der Klubgeschichte erst ein Tor erzielte, drei weniger als Harnik allein, in Hannover. Aber Routinier Harnik warnt aus Erfahrung vor Peter Stögers „Nullingern“. Mit der Erkenntnis, dass angeschlagene Mannschaften immer am gefährlichsten sind. Und angeschlagen ist Köln wirklich: „Wir haben einen riesigen Brocken zu bewältigen, werden bis Winter unten drin stecken, selbst wenn noch eine positive Serie gelingt“, prophezeit Stöger schwere Wochen.

Gibt es in Hannover die sechste Niederlage hintereinander, stellte Köln den Minusrekord der Bundesliga ein. Den hält  seit 26 Jahren Fortuna Düsseldorf. In der Ära eines österreichischen Trainers, unter dem Stöger zunächst in der Nationalmannschaft, später bei Austria gespielt hatte: Josef Hickersberger. Der Fehlstart kostete Hickersberger den Job, bei Stöger herrscht nach  seinen vier erfolgreichen Saisonen in Köln, in denen es nur aufwärts ging, verständlicherweise Ruhe. Auch wenn in Medien schon Schlagzeilen wie „Druck wie nie: Kann Stöger auch Krise?“ zu lesen sind. Und nach Gründen für die überraschende Talfahrt gesucht wird.  Etwa, dass Sportchef Jörg Schmadtke und Stöger den Kader überschätzt hätten, ihre Rechnung, den Abgang von Torjäger Anthony Modeste im Kollektiv verkraften zu können, sich als falsch erwies.

Ein Konsequenz aus dem 0:1 vom Mittwoch, der ersten Heimniederlage gegen Eintracht Frankfurt seit 23 Jahren: Der Video-Referee wurde umbesetzt.  Ex-FIFA-Schiedsrichter Wolfgang Stark, der die Kölner dabei benachteiligte, war auch für Hannover-Köln eingeteilt. Nur bis Freitag. Sonntag sitzt ein anderer am Monitor. Aber Stöger will den Video-Ärger, den es zuvor auch beim 0:5 in Dortmund gab, lieber gar nicht mehr groß thematisieren: „Obwohl im Vereine Ruhe herrscht, ist es doch eine prekäre Situation, der wir uns stellen müssen. Auch wenn die Voraussetzungen ungünstig aussehen, sollten wir aus Hannover etwas Zählbares mitnehmen.“ Das Rezept dazu verriet Stögers Chef Schmadtke: „Einfach Ritterrüstung ran und durch!“

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