Fußball

Hazard und Giroud machen den LASK froh

Adi Hütter  und Martin Hinteregger sind mit Eintracht Frankfurt in der Europa League am Sieger Chelsea gescheitert. Das wird für die zwei Österreicher im Nachhinein auch kein Trost sein, aber immerhin. Im Endspiel von Baku fertigten die „Blues“, die sich im Semifinale gegen Frankfurt nach zwei Unentschieden im Elfmeterschießen durchgesetzt hatten, im Londoner Derby Arsenal 4:1 (0:0) ab, machten mit drei Toren von der 49. bis zur 65. Minute zum 3:0 alles klar. Es ist der zweite Europa League-Triumph von Chelsea nach 2013. Damals durch ein 2:1 in Amsterdam gegen Benfica Lissabon, Von der damaligen Siegermannschaft spielten sechs Jahre später in Baku der spanische Kapitän Cesar Azplicueta, der Brasilianer David Luiz und Petr Cech. Der stand allerdings im Tor der Verlierer, verhinderte eine höhere Abfuhr.

Auf der Tribüne sassen beim Endspiel, das um 23 Uhr Ortszeit begann, nach dem gegen eins Uhr früh UEFA-Präsident Aleksandr Ceferin den Pokal an Azplicueta überreichte, auch zwei, die früher in Österreich als Legionäre Meister waren: Nikola Jurcevic, der Torjäger von Austria Salzburg ist jetzt Teamchef in Aserbaidschan, Mario Tokic, als Abwehrchef mit GAK, Austria und Rapid Meister, sein Assistent. Der Schatten über dem Finaltriumph: Dass bei Arsenal der Armenier Henrik Mkhitaryan fehlte, weil er in dem von einem Despoten  regierten Land seine Sicherheit nicht gewährleistet sah. Wegen des Streits zwischen Aserbaidschan und Armenien um die Grenzregion Bergkarabach. In N Baku finden nächstes Jahr bei der Europameisterschaft drei Gruppenspiele und ein Viertelfinale statt. Bedenklich. Wäre mit Mkhitaryan für Arsenal ein Sieg möglich gewesen? Schwer zu sagen, aber eher nicht.

Gut 20.000 Plätze blieben Mittwoch Abend im Nationalstadion, in dem nie eine Finalstimmung aufkam, frei. 50.000 Zuschauer sahen in der ersten Hälfte wenig. Nach 50 Minuten brach Oliver Giroud  den Bann. Frankreichs Weltmeister, der in beiden Semifinalspielen gegen Hinteregger keinen Stich machte, sorgte per Kopf für die Führung. Ausgerechnet er, der zuvor über 200 Spiele für Arsenal bestritten hatte. Und dann kam die große Zeit von Eden Hazard (Bild oben): Assist des Belgiers zum 2:0 von Pedro, mit einem Elfmeter nach Foul an Giroud das 3:0 erzielt, zwei Minuten nach dem Anschlusstor Arsenals mit dem 4:1 nach Doppelpass mit Giroud für die endgültige Entscheidung gesorgt.  Es waren die ersten zwei Tore des Belgiers in dieser Europa League. Sein Abschiedsgeschenk an Chelsea in seinem wahrscheinlich letzten Spiel. Der Wechsel zu Real Madrid steht bevor. Da sein Vertrag in London noch ein Jahr läuft, kassiert Chelsea 130 Millionen Euro Ablöse. Hazard wird in Madrid pro Woche 450.000 Euro verdienen, macht pro Saison 23,4 Millionen.

Für Chelseas Trainer Maurizio Sarri, bisher nur zweimal italienischer Vizemeister, war es bei seiner ersten Saison in England der erste große Titel seiner Karriere. Hazard und Giroud machten mit dem Triumph von Baku auch den LASK froh: Denn Österreichs Vizemeister muss dadurch in der Qualifikation zur Champions League erst in der dritten Runde einsteigen, wäre bei einem Ausscheiden fix in der Gruppenphase der Europa League, in der Wolfsberg schon ist.  Arsenal verpasst die Chance, als Europa League-Sieger in die Champions League zu kommen. Auch weil von Pierre Emerick Aubameyang und Mesut Özil nichts zu sehen war. So steht eine weitere Saison in der Europa League bevor.

Foto: © Chelsea FC Media.

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