Fußball

Herzog hat drei Tage Vorsprung auf Foda und Verständnis für Dabbur

Manche wundern sich, dass Franco Foda mit Österreichs Vorbereitungen auf die EM-Qualifikatonsspiele gegen Slowenien und Nordmazedonien erst Sonntag in Pörtschach beginnt. Andi Herzog ist mit Israels Team seit Donnerstag in Grassau am bayrischen Chiemsee, hat damit drei Tage  Vorsprung, um das hochgesteckte Ziel zu schaffen: Auch nach den Auswärtsspielen gegen Lettland und Polen auf zwei der Tabelle hinter Polen, aber vor Nordmazedonien, Slowenien und Österreich liegen. Israel hat mit vier Punkten aus den ersten zwei Partien vier mehr als Österreich, zwei mehr als Slowenien, liegt mit Nordmazedonien gleichauf. Der Dritte empfängt vor Österreich noch Polen in Skopje. Da haben ich Sportchef Willi Ruttensteiner und Herzog die Latte ziemlich hoch gelegt. Obwohl ihnen mit Munas Dabbur einer ihrer besten Spieler nicht zur Verfügung steht. Das Fehlen des nunmehr bereits Ex-Salzburg-Torjägers, des Schützenkönigs in der Bundesliga, wegen seiner Hochzeit ist kein Thema mehr. Tenor von Ruttensteiner und Herzog: „Man muss dafür Verständnis haben“

Der in Nazareth geborene Dabbur ist der erfolgreichste israelische Fußballer mit arabischer Abstammung, plante die Hochzeit in Abstimmung mit seiner künftigen Gattin, die in Budapest studiert, bereits seit mehr als einem Jahr. Als er in Israels Team eher nur ein Mitläufer war. Zur Zentralfigur avancierte er erst in Herzogs Ära. Ruttensteiner und er kennen inzwischen genau die arabischen Gepflogenheiten bei der Hochzeit, wissen und respektieren, dass die im arabischen Kulturkreis neun Tage lang dauert. Zuerst werden drei Tage lang die Verträge unterschrieben, das dauert vom 5. bis 7.Juni, den Tag, an dem Israel in Riga spielt. Dann gibt es vier Tage lang Feiern. Mit bis zu 2000 Gästen.

Zunächst feiert die Familie, dann die Frau, dann der Mann, dann Frau und Mann. Am Tag des Polen-Spiels gerade die Frau. Versuche, die Hochzeit zu verschieben, gab es. Aber Ruttensteiner und Herzog sahen ein, dass sich aus verschiedensten Gründen nicht umsetze ließ. Weil sie akzeptieren, dass Familie Dabbur noch auf Hochzeitsreise gehen will, ehe der Torjäger Anfang Juli zum Dienstantritt bei seinem neuen Klub FC Sevilla in Andalusien sein muss. Keine Diskussion gibt es für Ruttensteiner und Herzog, dass Dabbur im September gegen Nordmazedonien und Slowenien wieder dabei sein wird, am 10. Oktober gegen Österreich im Wiener Happel-Stadion wieder versuchen wird, über ein Tor von  ihm zu jubeln wie beim 4:2 in Haifa: „Er hat bisher alles getan, um mit Israel Erfolg zu haben und wird das wieder tun“, prophezeit Ruttensteiner.

Herzog wird die Tage am Chiemsee, nur 60 Kilometer von Salzburg entfernt, auch dazu benützen, Angriffsvarianten ohne Dabbur auszuprobieren. Mit Eran Zahavy, dem Dreifachtorschützen gegen Österreich und Dia Saba, die Legionäre in China bei Guangzhou sind. Mit dem 29jährigen Ben Sahar von Be´er Sheva und mit dem erstmals von Herzog einberufen Shon Weissman von Maccabi Haifa. Der bei Austrias neuem Trainer  Christian Ilzer ein Thema ist.

Foto: © Israel Football Association Media.

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