Fußball

„Hinti“ ist bereit: Hütter plant mit ihm den ersten Sieg gegen die Top vier

Großkampf-Samstag in der deutschen Bundesliga: Das Spitzentrio mit Tabellenführer Borussia Dortmund, Bayern München und Mönchengladbach muss sich auswärts bestätigen. Am Nachmittag Dortmund bei Adi Hütters Eintracht Frankfurt, beim möglichen Debüt von Martin Hinteregger, Bayern München mit David Alaba in Leverkusen., am Abend dann Mönchengladbach in Gelsenkirchen bei Schalke 04 ohne seine Österreicher. Alessandro Schöpf wurde Mittwoch in Augsburg am linken Knie operiert, Guido Burgstallers Comeback soll erst in zwei Wochen ein Thema sein. Eine Alternative zu ihm als Knipser fand Manager Christian Heidel in der Wintertransferzeit nicht. Er bekam nur Manchester Citys 18jähriges Rechsaußen-Talent  Rabbi Matondo für zehn Millionen, lieh von Wolfsburg Innenverteidiger Jeffrey Bruma, der in dieser Saison noch keine Minute spielte.

„Ich bin bereit“ sagte Hinteregger nach dem ersten Training in Frankfurt. Und dass er den Fußball, den sein Trainer spielen lässt, schon aus gemeinsamen Salzburger Zeiten mit Hütter sehr schätzt. In Augsburg sind die Fans sehr sauer, weil  der populäre „Hinti“ wegen seiner Kritik an Trainer Manuel Baum gehen musste, machten auf der Facebook-Seite des Klubs Manager Stefan Reuter und Baum massive Vorwürfe. Reuters Verteidigung: „Martin war nicht bereit, unseren Weg mitzugehen. Daher stimmten wir dem Wechsel zu.“ Hütter ist froh, dass er den Kärntner  vor der heiklen Phase bekam: Innerhalb von nicht einmal drei Wochen spielt die Eintracht in der Liga gegen  Dortmund, RB Leipzig und Mönchengladbach. Drei Duelle mit Teams aus den Top vier der Liga, dazu noch die Europa League Spiele gegen Schachtjor Donezk aus der Ukraine. Gegen Dortmund, Leipzig und Mönchengladbach holte Frankfurt in der Hinrunde nur einen Punkt daheim gegen Leipzig, in Dortmund und Gladbach setzte es jeweils ein 1:3. Danach stellte Hütter von Viererabwehr auf drei Innenverteidiger um und blieb sieben Runden lang unbesiegt.

Ist Frankfurt ein halbes Jahr später mit seinem drei Torjägern Sebastien Haller, Luka Jovic und Ante Rebic, die zusammen 31 Tore erzielten, schon stark genug , um Dortmund zu schlagen? „Leistungen wie gegen Freiburg und Werder Bremen werden nicht reichen, wir müssen an unsere Grenzen gehen“ wusste Hütter. Der sich in der Woche einige Male mit Sebastian Rode, den von Dortmund gekommenen Wintereinkauf, unterhielt. Viele Fragen bei Hütters Pressekonferenz am Freitag drehen sich um Hinteregger, zumal hinter Frankfurts Abwehrchef David Abraham ein Fragezeichen steht: „Martin steht im Rhythmus, da er zuletzt ja immer spielte, ist topfit“, betonte Hütter, der die Vorkommnisse um seinen neuen Abwehrspieler in Augsburg nicht kommentieren wollte: „Er ist ein absoluter Charaktertyp, der ehrlich sagt, was er sich denkt. Hat Ecken und Kanten. Die braucht man aber auch, um sich durchsetzen zu können.“

Wenn Hinteregger beginnt, dann kommt gegen die Mannschaft, mit dem laut Hüter besten Umschaltspiel der Liga, die bisher 50 Tore erzielte, einiges auf ihn zu: Ein Marco Reus in Topform, Weltmeister Mario Götze im Aufwind, Flügelflitzer Jadon Sancho. Und dann vielleicht noch der Joker mit Torgarantie, Paco Alcacer. Mit Augsburg hatte Hinteregger in Dortmund am 6.Oktober 3:4 verloren. Damals reichten Alcacer 33 Minuten für drei Tore. Darunter auch das entscheidende aus einem Freistoss in der Nachspielzeit. Dortmunds Trainer Lucien Favre prophezeite: „Es wird ehr schwer für uns in Dortmund!“ Klarerweise vor ausverkauftem Haus mit 51.000 Zuschauern.

Die Quoten auf Frankfurts ersten Sieg gegen eine Mannschaft aus den Top vier sind bei tipp 3 mit 3,00 jedenfalls niedriger als die von Leverkusen gegen Bayern (4,60). Alaba wird in Leverkusen der einzige Österreicher sein, der zu Beginn am Rasen steht, Denn Leverkusens neuer Trainer Peter Bosz führte eine Stammelf ein, hält anders als Vorgänger Heiko Herrlich nichts von Rotation: „Wir haben hier gute Spieler. Meine Aufgabe ist es, die zusammenspielen zu lassen“, sagte der Holländer klipp und klar.  In der Stammelf fehlen Aleksandar Dragovic und Teamkapitän Julian Baumgartlinger.  Sie sind jetzt nur noch Joker wie Baumgartlinger beim letzten 3:0 in Wolfsburg oder Lückenfüller, wenn sich jemand verletzt. Die für sie bittere Realität beim Ex-Klub von Franco Foda, die auch Österreichs Teamchef nicht gefallen kann.  Mit der neuen Stammelf fühlt sich Leverkusens stark genug, die Bayern zu stoppen: „Sie werden gegen uns besser spielen müssen als beim 4:1 gegen VfB Stuttgart, um zu gewinnen“, tönte Torhüter Lukas Hradecky. Letzte Saison gewann der Finne mit Eintracht Frankfurt und dem nunmehrigen Bayer-Trainer Niko Kovac das Berliner Cupfinale gegen Bayern. Beim Abschlusstraining des Meisters in München fehlte Manuel Neuer. Damit dürfte in Leverkusen Sven Ulreich im Tor stehen.

 

Foto: © Eintracht Frankfurt Media.

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