Rapids Situation vor dem Cupfinale am Mittwoch in Klagenfurt gegen Sturm wurde vier Tage zuvor noch schlechter. Weil es am Sonntag mit 0:5 (0:3) beim LASK die bisher höchste Niederlage in dieser Saison und unter Robert Klauß (Bild) gab. Fünf Treffer kassierte Rapid zuvor nicht. Seit dem umjubelten Derbysieg gegen die Wiener Austria gewann Rapid von acht Partien nur eine, die Bilanz in der Meistergruppe ist mit einem Sieg, je drei Unentschieden und Niederlagen für grün-weiße Ansprüche geradezu desaströs. Auf Platz drei hat Rapid bei acht Punkten Rückstand auf den LASK keine Chance mehr, Platz vier ging an Hartberg verloren. Die Oststeirer feierte mit 3:2 (3:0) gegen Austria Klagenfurt den ersten Heimsieg in der Meistergruppe, gingen durch einen Hattrick von Donis Avdijaj zwischen der 2. und 33. Minute 3:0 in Führung. Klagenfurt kam durch „Salzburg-Killer“Andy Irving und Jonas Arweiler nicht auf 3:2 heran, aber mehr ging nicht mehr. Hartberg hat zwei Punkte mehr als Rapid, in Hütteldorf droht sogar der Supergau. Nämlich nur Letzter in der Meistergruppe zu werden.
Vor 15.700 Zuschauern brach Rapid nach dem 0:1 in der 31. Minute, das aus einem Elfmeter nach Hands von Roman Kerschbaum durch Marin Ljubicic fiel, sozusagen auseinander. In den nächsten sieben Minuten fielen nach zwei Tore, stand es 0:3. Klauß gestand, sich in dieser Phase auf der Trainerbank hilflos gefühlt zu haben. Nach einer Stunde stand es 0:5, die Tore vier und fünf kassierte Niklas Hedl ebenfalls innerhalb von nur vier Minuten. Führten auch die Personalspiele von Klauß, die Rotationen zu der Rapid-Krise? Es gibt keine Antwort auf die Frage, wie Spieler, die er Sonntag nur fit für einen Einsatz über eine halbe Stunde (Guido Burgstaller kam erst nach 61 Minuten, als es schon 0:5 stand) hielt, drei Tage später im Cupfinale für 90 Minuten gegen Sturm Graz bereit sein sollten. Nenad Cvetkovic und Lukas Grgic gehörten gar nicht zum Kader, über die schöpferische Pause für Matthias Seidl braucht man nicht reden. Die war verständlich. Er kam gemeinsam mit Burgstaller, ohne noch etwas bewegen zu können.
Über die Maßnahme, Leopold Querfeld und Terence Kongolo (Bild) im Abwehrzentrum je 45 Minuten einzusetzen, um ihnen Spielpraxis vor dem Endspiel zu geben, kann man auch geteilter Meinung sein. Querfeld sah nach drei Spielen Pause bei den Toren zwei und drei unglücklich aus. „Der LASK konnte spielen, was er wollte“, gestand Marco Grüll, „ein gutes Gefühl können wir jetzt nicht haben!“ Wie kommt das bis Mittwoch wieder zurück, ist das nach der Talfahrt überhaupt möglich? Der LASK wird diese Saison wie die letzte unter Didi Kühbauer auf Rang drei beenden. Kühbauer musste gehen, das sollte auch mit dem Duo Thomas Darazs und Maximilian Ritscher passieren. So wurde es kommuniziert, als sie als Interimslösung bis Saisonende nach Thomas Sageder präsentiert wurden. Jetzt wird es sicher Stimmen geben, mit Darazs und Ritscher weiterzumachen. Denn mit ihnen gelangen die Siege gegen Red Bull Salzburg, Hartberg und Rapid, die Rang drei sicherten.
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