Fußball

Ilzer gegen seine sechs „Erben“ bei Hartberg

Drei Siege für  Austria, ein Unentschieden, kein Sieg für Hartberg _ das ist die Bilanz der vier Bundesligaspiel zwischen Violett und den Steirern vor dem Samstag in der Wiener Generali-Arena beginnenden Play-off-Finale um einen Platz in der zweiten Runde der  Qualifikation zur Europa League. Die Statistik spricht für Austria, die Leistungen der lezten Wochen aber doch für Hartberg, auch wenn die Austria von den letzten acht Spielen sieben gewann. Markus Schopp hat mit Hartberg bereits den größten Erfolg der Vereinsgeschichte geschafft, nämlich im Play-off-Finale zu stehen und vielleicht erstmals in den Europacup zu kommen. Für Kollegen Christian Ilzer wäre es hingegen die „Krönung“ seiner verkorksten Saison, wenn die Austria an seinem Ex-Klub mit seinem Nachfolger scheitern sollte.

Ilzer führte Hartberg 2018, wechselte dann nach Wolfsberg und von dort zur Austria, die ihn für eine hohe sechsstellige Summe aus den Vertrag in Kärnten herauskaufte. Samstag und Mittwoch kämpft er sozusagen gegen seine „Erben“ in Hartberg, um zu verhindern, dass man sagen könnte, die Austria hätte sich die Ablöse für ihn besser gespart. Sechs Mann sind in Hartberg noch dabei, mit denen Ilzer aufstieg: Tormann Rene Swette. Linksverteidiger Siegfried Rasswalder, Innenverteidiger Thomas Rotter, die Mittelfeldspieler Jürgen Heil und Christoph Kröpfl sowie Stürmer Dario Tadic, gemeinsam mit dem Slowenen Rajko Rep die größte Gefahr bei Austria. Tadic kam bei 30 Einsätzen auf 17 Tore und vier Assists. Genauso viele wie Austrias Christoph Monschein, der vier dieser 17 gegen Austria erzielte. Tadic traf in dieser Saison gegen Austria noch nicht. Im Gegenteil, beim 2:2 in Hartberg vergab er sogar einen Elfmeter. Aber derzeit scheint er in Topform zu sein. Seine letzten zwei Tore beim 4:1 im steirischen Derby gegen Sturm Graz, mit links und volley, erinnerten an den legendären „Buffy“ Ettmayer. Auch von der Figur her gibt es Ähnlichkeiten.

Dabei hat der 30 jährig Tadic eine violette Vergangenheit. Die von 2004 bis 2012 dauerte. Von der U 15 bis in die Kampfmannschaft. Acht Tore und ein Assist heißt die Bilanz seiner 37 Spiele unter den Trainer Karl Daxbacher und Ivo Vastic, der viel von den fußballerischen Qualitäten von Tadic hielt. Als die Austria 2011/12 die Qualifikation für den Europacup verpasste, musste Vastic gehen, hatte auch Tadic keine Zukunft mehr. Es folgte je eine Saison bei Wr. Neustadt und Austria Lustenau, Seit 2015 ist er in Hartberg. Und blüht jetzt unter  Schopp auf.

Gelingt ihm Samstag sein erstes Tor gegen den Ex-Klub? Sein Erfolgserlebnis in Wien hatte Tadic heuer schon. Das Goldtor zum 1:0 gegen Rapid in der Hütteldorfer Allianz-Arena (Bild oben), nach dem  Rep und Bakary Nimaga die ersten Gratulanten waren. Die Austria baut sich auch auf, weil gegen Hartberg diese Saison mit 5:0 am 30. November und drei Monschein-Toren der höchste Saisonsieg gelang. Hartberg schöpft Selbstvertrauen aus den Auswärtssiegen in der Meisterrunde gegen Rapid, Wolfsberg, LASK und Sturm Graz. Also wer das schafft, müsste doch auch die Austria bezwingen können. Oder? „Wir haben eine Kämpfermentalität aufgebaut“, glaubte Ilzer „und schon so viel Zuversicht, dass wir uns ebenbürtig mit Hartberg fühlen!“

In der Generali-Arena wird Samstag Abend auch Schopps Freund aus gemeinsamen Zeiten im Teamdress, Andi Herzog sein. Als Herzog Österreichs U21 betreute, war Schopp sein Assistent. Herzog kommentierte das Spiel für „Sky“. Schopp und er sind Trainerkandidaten für den Neuaufbau von Sturm in Graz.

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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