Fußball

Inter mit Machtdemonstration und Paukenschlägen der Oldies auf Finalkurs

Inter Mailand dürfte der erste italienische Finalist in der Champions League seit Juventus vor sechs Jahren sein. Das zeichnet sich nach dem 2:0 (2:0) im „Auswärtsderby“ gegen Milan im ersten Semifinale ab. Denn, was in den ersten 45 Minuten zu sehen war, bedeutete eine Machtdemonstration von Schwarz-Blau. Bei der zwei Oldies die Paukenschläge setzten: Der 37 jährige Bosnier Edin Dzeko und der nur drei Jahre jüngeren Armenier Henrik Mkhitaryan trafen zwischen der 8. und 11. Minute, sorgte für die schnellste 2:0-Führung in der Semifinal-Geschichte der Königsklasse. Dzeko ist damit der zweitälteste Torschütze in der Champions League, das taugte auch Ex-Torjäger Marc Janko im Münchener Sky-Studio: „Die Italiener zeigen vor, dass man Erfolge haben kann, wenn man ältere Spieler mitnimmt. Auf die richtige Mischung kommt es an!“  In der Curva-Nord gerieten die Inter-Fans rasch in Ekstase.

Vor allem bei der Führung von Dzeko. Er setzte sich bei einem Eckball von Hakan Calhanoglu gegen Milans Kapitän Davide Calabria (Bild) durch, traf mit links volley genau ins Eck. Beim zweiten Tor wirkt Milans Viererabwehr mit Calabria, dem 35 jährigen Simon Kjaer, dem Engländer Fikayo Tomori und den Franzosen Theo Hernandez völlig überfordert. Nicht nur in dieser Situation. Kurz danach traf Calhanoglu die Stange, nach der Pause vergab Dzeko den Sitzer auf seinen zweiten Treffer. Erst danach wurde auch Meister Milan bei einem Stangenschuss von Sandro Tonali gefährlich. Der Ausfall von Rafael Leao war nicht zu verkraften. Bis zum Retourspiel am Dienstag soll der Torjäger wieder fit sein. Aber kaum vorstellbar, dass sich Inter den Aufstieg noch nehmen lässt. Sky-Experte Peter Stöger legte sich fest, dass Inter das Endspiel am 10. Juni in Istanbul erreichen wird.

Donnerstagabend sind die anderen drei italienische Mannschaften in den Halbfinals im Einsatz. Salzburg-Bezwinger AS Roma gegen Bayer Leverkusen (live zu sehen bei ServusTV mit Sebastian Prödl und Florian Klein als Experten) und Juventus gegen den FC Sevilla in der Europa League, Fiorentina gegen den Schweizer Außenseiter FC Basel in der Conference League. Diese zwei Bewerbe könnten durchaus von italienischen Teams gewonnen werden, Roma war letztes Jahr der erste Sieger in der Conference Lague, jetzt will Startrainer Jose Mourinho auch die Europa League gewinnen. Was ihm schon mit Manchester United gelungen war. Juventus muss alles auf diesen Pokal setzen. Da sich der Rekordmeister noch vor dem vorerst wieder zurückgenommenen Abzug von 15 Punkten wegen Bilanzfälschung aus dem Titelrennen verabschiedet hatte, in der Gruppenphase League der Champions League gescheitert war. Fiorentina liegt in der Serie A auf Platz acht, erreichte das Finale der Coppa Italia gegen Inter. Im Abwehrzentrum spielt ein Brasilianer mit Österreich-Vergangenheit: Der 25 jährige Igor, 2016 von Red Bull Salzburg geholt, dann an Wolfsberg und Austria verliehen, 2019 um drei Millionen an Spal, damals in der Serie A,  verkauft. Ein Jahr später zahlte Fiorentina zunächst 1,4 Millionen Leihgebühr für ihn, kaufte ihn 2021 endgültig um sechs Millionen. Igor zählt bei der „Viola“ zum Stammpersonal des in Karlsruhe geborenen Trainer Vincenzo Italiano. Sky Austria überträgt alle vier Spiele aus Europa und Conference League.

Foto: UEFA.

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