Fußball

Jankos Zukunft liegt in neuen Händen

14 Minuten reichten Marc Janko, um wieder einmal seinen Ruf als Strafraumkobra zu unterstreichen: In der 70. Minute wechselte Basels-Trainer Urs Fischer am letzten Sonntag Österreichs Teamtorjäger im St. Jakobs-Park ein, als Lausanne noch 3:1 führte. 14 Minuten später köpfelte Janko  das Siegestor zum 4:3. Die Krönung von verrückten zwölf Minuten mit drei Toren des Schweizer Meisters. Jankos neuntes Saisontor bei 15 Einsätzen in 22 Runden. Damit ist der in der Torschützenliste der Liga Fünfter, in der internen von Basel gleichauf mit dem Argentinier Delgado Zweiter hinter Elfenbeinküste-Stürmer Doumbia, der zwölfmal scorte. Delgado verwandelte  allerdings dabei vier Elfmeter, bestritt  vier Spiele mehr als Janko. Dessen Torquote bedeutet sicher eine Empfehlung für eine Verlängerung des auslaufenden Vertrags. Auch wenn Jungpapa Janko am 25. Juni 34 Jahre alt wird.

Aber die Zukunft Jankos wird in neuen Händen liegen. Bei Basel kommt´s zum Austausch der Führung: Präsident Bernhard Heusler tritt mit Saisonende ebenso ab wie Verwaltungsrat Georg Heitz, zugleich der Sportchef. Beide halten zusammen 69,2 Prozent an der FC Basel-Holding. Das Interesse von ausländischen Investoren, beim Abonnementmeister einzusteigen, war groß, doch es kommt zu einer Baseler Lösung: Auf Heusler folgt der Medienmogul  Bernhard Burgener, früher Geschäftspartner des verstorben deutschen Filmproduzenten Bernd Eichinger. Noch mit Eichinger inszenierte  Burgener 2006 den Patrick Süskind-Roman „Das Parfüm“ mit einem Budget von 40 Millionen Euro.  Auch der Name des neuen Sportchefs  liegt schon auf dem Tusch: Es wird der ehemalige Baseler Stürmerstar Marco Streller. Der 35jährige spielte noch in Basels Erfolgsära unter dem jetzigen Austria-Trainer Thorsten Fink gemeinsam mit Aleksandar Dragovic.  Im Hintergrund wird auch Urs Siegenthaler, der Chefscout von Deutschlands Weltmeisterteamchef Jogi Löw, mitmischen.  Burgener macht aus seiner hohen Meinung über Siegenthaler kein Hehl. Die neue Führungsgarnitur  muss nicht nur über Janko entscheiden, sondern auch über Trainer Urs Fischer. Da fällt vor allem im „Blick“, der den Baseler Führungswechsel publik machte, öfters der Name von Marcel Koller.

Janko zeigte jedenfalls mit seinem zweiten Jokertor in diesem Jahr, dass er den Kampf gegen Guido Burgstaller um den  Platz an vorderster Front  in Österreichs Teamdress angenommen hat. Wird spannend, wie Koller dies für das erste WM-Qualifikationsspiel in diesem Jahr gegen Moldawien am 24. März im Happel-Stadion entscheiden wird. Koller sah heuer Burgstaller bei der Schalker 0:1-Heimniederlage gegen Frankfurt, sein Assistent Thomas Janeschitz letzten Sonntag beim 1:1 in Köln. Auffällig, dass es in beiden Partien keinen „Burgknaller“ gab. Janeschitz registrierte aber sehr wohl das gestiegene Selbstbewusstsein von Burgstaller.

Meist gelesen

Nach oben