Fußball

Johann K. singt, „Stani“ kommt aus Moskau, Hütters Eintracht Frankfurt spielt: Die Welser Fußballstarparade

Nicht einmal 20 Kilometer liegen zwischen Pasching und Wels. Sonntag Nachmittag wird es in Sachen Fußball Konkurrenzveranstaltungen geben: In Pasching empfängt der LASK im ersten Pflichtspiel seit vier Jahren ohne Oliver Glasner als Trainer, beim Bundesligadebüt seines Nachfolgers Valerien Ismael Altach. In Wels spielt Adi Hütters Eintracht Frankfurt drei Tage nach der Qualifikation zur Europa League in Tallinn gegen den FC Wels zu dessen 70.Geburtstag. Rundherum beginnt schon Samstag Abend in der Welser Messe die Fußballstarparade, organisiert von Ralph the „Voice“ Schader. Der Höhepunkt der Gala: Johann K. alias Hans Krankl singt, begleitet von der Wiener Kultband „Monti Beton. 24 Stunden zuvor ist Krankl noch für „Sky“ im Einsatz: Bei Ligastart zwischen Rapid und Meister Red Bull Salzburg mit „Debütant“ Marc Janko an der Seite. Zum Konzert hat sich auch ein ehemaliger Spieler von Krankl angesagt, als er Austria Salzburg trainierte: Sein damaliger Kapitän Adi Hütter, der Samstag mit Eintracht Frankfurt in Windischgarsten sein zweites Trainingslager in dieser Vorbereitung bezieht.

Zur Gala am Samstag fliegt aus Mallorca  die Party-Queen Antonia aus Tirol ein, aus Moskau „Stani“ Tschertschessow, der russische Teamchef mit Tiroler Vergangenheit und einem Haus oberhalb von Innsbruck, in dem seine Familie wohnt. Eine der Freundschaften und Verbindungen aus seiner Zeit als „The Voice“ am Innsbrucker Tivoli, die Schader für die Welser Fußballstarparade spielen ließ. So kommen aus ehemaligen Tiroler Erfolgsteams der Traumsturm mit Vaclav Danek und Rapids letztem Meistertrainer Peter Pacult nach Wels, Rapids Sport-Geschäftsführer „Zoki“ Barisic, Patrik Jezek oder Markus Anfang, im Frühjahr als Trainer des 1.FC Köln kurz vor dem Aufstieg beurlaubt. Den die Kölner auch nur mit den unter Anfang geholten Punkten geschafft hätten. Vielleicht unterhält sich Anfang mit Austrias neuem Sportvorstand Peter Stöger, der am Rückweg vom Bundesligastart in Innsbruck gegen Aufsteiger Wattens in Wels Station machen wird, über Kölns Sportchef Armin Veh. Der hatte nämlich kaum im Amt Kölns Ex-Trainer Stöger, damals schon kurz bei Borussia Dortmund, verbal „ans Bein gepisst“, wie man in Deutschland so schön sagt. Es könnte auch zum Small Talk der Teamchefs kommen: Andi Herzog hat sich angesagt.

Ebenfalls in Wels: Toni Polster, mit der Wiener Viktoria die einzige Sensation der ersten Cuprunde, Walter Schachner, der in der Saison 1997/98 mit 40 seine Spielerkarriere bei Eintracht Wels beendet hatte, und LASK-Mastermind Jürgen Werner, der in seiner Geburtsstadt Samstag Abend bei der Gala Heimvorteil hat. Beim Legendenspiel am Sonntag unter anderem zu sehen: Rapids Legende Steffen Hofmann, Otto Konrad, Paul Scharner, Edi Glieder, Christian Keglevits, Kurt Garger und vielleicht Eintracht Frankfurts Sportvorstand Fredy Bobic. Im Huber-Stadion wird er sicher sein, ob er nochmals kurz in den Dress schlüpft, bleibt abzuwarten.

Auf keinen Fall wird er so entspannt lächeln können wie oben am Foto neben Schader. Bobic hat noch einige Baustellen. Etwa Martin Hinteregger endgültig zu kaufen. Da sieht es nicht gut aus, Hinteregger findet sich in Augsburgs Tiroler Trainingslager Bad Häring offenbar bereits damit ab, den Vertrag in Augsburg bis 2021 zu erfüllen, findet diplomatische Worte für Augsburgs neues Trainerteam um den Schweizer Martin Schmidt, das er gerade kennenlernt, und Verständnis für Bobic, dass der nicht die von Augsburgs Sportchef Stefan Reuter geforderten 15 Millionen Euro für ihn zahlen will: „Ich hab ja meinen Marktwert in dem halben Jahr bei Eintracht Frankfurt erhöht, nicht in Augsburg“

Die aktuellen Projekte von Bobic: Er will den 32jährigen Kevin „Prince“ Boateng, den Held der letzten Saison mit Cupsieg unter Niko Kovac, bevor Hütter kam, nach einem Jahr wieder zurückholen. Boateng steht bei Italiens Erstligist Sassuolo unter Vertrag, war zuletzt an den FC Barcelona verliehen, wo er nur Ergänzungsspieler mit wenig Einsätzen war. Er gilt in Frankfurt als Publikumsliebling, als einer, dessen Wort in der Kabine zählt. Aber sein Comeback könnte für Hütter heikel werden: Denn es gilt als offenes Geheimnis, dass Kovac Boateng im Training Pausen gönnen musste, damit er am Wochenende spielen konnte. Da wird wohl auch Hütter Kompromisse machen müssen, sollte die Rückkehr perfekt werden. Über Frankfurt mögliche neue Stürmerhoffnung Maximilian Philipp könnte sich Hütter in Wels bei Stöger erkundigen: Der zählte zu dessen Spielern bei Borussia Dortmund, wo er jetzt nicht mehr benötigt wird-

 

 

Foto: © GOLI-PRESS.

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