Fußball

Kainz fühlt sich auch als Bremen-Stürmer wohl

Freitag kamen zwei Bundesligaklubs, Mönchengladbach mit dem 2:1 bei Rot-Weiß Essen nach 0:1 sowie Bayer Leverkusen ohne Aleksandar Dragovic und Julian Baumgartlinger beim Drittligisten Karlsruhe (3:0 nach Verlängerung) nur mit Müh und Not in die zweite Runde des deutschen Pokals. In der ersten Runde war für Werder Bremen in den letzten Jahren der Blamage-Faktor sehr hoch. Viermal in sechs Saisonen nicht die zweite Runde erreicht, 2016 war auch Florian Kainz gegen die Sportfreunde Lotte schon dabei. Droht ihm Samstag Abend  gegen Würzburg eine Neuauflage? Um dieses Match sorgte der Deutsche Fußballbund für einen Schildbürgerstreich, den man nicht einmal den Kollegen in Österreich zutrauen würde.  Setzte das Match als TV-Spiel für „Sky“ am Samstag um 20.45 Uhr an, obwohl bekannt ist, dass man in Unterfranken aus Lärmschutzgründen um diese Zeit nicht mehr spielen darf. Der DFB beharrte trotz Würzburgs Einspruch auf dieser Paarung, jetzt muss der Absteiger in die dritte Liga auf den Heimvorteil verzichten, in Offenbach spielen. Gut für Werder Bremen.

Zlatko Junuzovic fehlt wegen der lädierten linken Achillessehne, Kainz dürfte ungewohnt als Stürmer beginnen. Seine Idealposition, eine Offensivrolle an der linken Flanke, gibt es im neuen System von Trainer Alex Nouri nicht. Also testete er Kainz in den Vorbereitungsspielen auf anderen  aus: Gegen West Ham (oben im Bild  gegen Marko Arnautovic) eine Hälfte in einer zentralen Offensivrolle,  zuletzt beim 1:2 gegen Valencia als Stürmer. Und dabei gefiel der Steirer Nouri: „Er hat sich gut bewegt, ist viel gelaufen, hat Akzente gesetzt“. Und Kainz ist clever genug, um sich nicht gegen die Pläne des Trainers zu stellen: „Egal, ob als Achter, auf der Außenbahn oder als Stürmer, ich fühle mich überall wohl. Ich muss mich bei unserem System auf allen Positionen zurechtfinden, das tue ich.“ Mit der positiven Einstellung nimmt der 24jährige  den Konkurrenzkampf an, scheint damit in seiner zweiten Saison an der Weser gut unterwegs zu sein. Darum ist es für den Ex-Rapidler  kein Thema, sich mit einem der anderen Angebote aus der Bundesliga, die er hat, zu beschäftigen.  Erst im Winter, wenn vorher zu vieles in Bremen schief läuft.

Von Pokalblamagen kann auch Ralph Hasenhüttl ein Lied singen. Als Spieler war er Cupsieger mit Austria, als Trainer scheiterte er  mit einer Ausnahme scheiterte er immer  in der ersten Runde.  Mit Unterhaching, Ingolstadt und RB Leipzig. Die Ausnahme hieß am 19. August 2012 VfR Aalen, als er  Ingolstadt mit 3:0 rauswarf. Zu seinem 50. Geburtstag am  vergangenen Mittwoch durfte sich Hasenhüttl bei „SportBild“ fünf Schlagzeilen aussuchen.  Eine hieß: Sensation! Hasenhüttl übersteht erste Pojalrunde“. Die anderen: Red Bull-Arena wird auf 1000.000 Plätze ausgebaut., zum zehnten Mal in Folge RB Leipzig international, Keita und Forsberg verlängern auf Lebenszeit und unter der Devise auf dass die Alpen glühen: „I wer narrisch, Hasenhüttl führt Österreich zum WM-Titel“. Der Wunsch mit Keita wird nicht funktionieren, der Traum des Grazers im Gedanken an  Edi Fingers legendären Jubelschrei nach Hans Krankls Siegestor zum 3:2 gegen Deutschland bei der WM 1978 im argentinischen Cordoba , irgendwann Österreichs Nationalelf als Trainer zu übernehmen,  könnte sich erfüllen, obwohl das kurzfristig kein Thema für ihn ist: „Im Moment kann ich mir nicht vorstellen, maximal nur zehn Pflichtspiele im Jahr zu haben. Ich brauche den Wochen-Rhythmus.“

Sonntag ist für Hasenhüttl und Leipzig die Gefahr der Pokalblamage beim Verbandsligisten Dorfmerkingen sehr gering. Da ist Hasenhüttl auch zum Scherzen aufgelegt: „Vielleicht fährt die Mannschaft ohne mich dorthin, damit sie eine größere Chance hat!“

 

 

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