Fußball

Kann Stanisic Kylian Mbappe bremsen? Das macht Bayern die größten Sorgen

Vor einem Jahr bedeutete Villarreal im Viertelfinale die Endstation für Bayern München in der Champions League. Das führte zu ersten Zweifeln an den Qualitäten von Trainer Julian Nagelsmann. Die erneut aufkommen würden, wenn der deutsche Meister Mittwochabend schon im Achtelfinale scheitern sollte. An Paris St. Germain trotz des 1:0 im Parc de Prince  und des Ausfall von Neymar bei Frankreichs Meister. Ein Mann macht Bayern die größten Sorgen: Kylian Mbappe (Bild oben) der beim Hinspiel nach seiner Einwechslung in der 57. Minute die bis dahin souveränen Bayern einigermaßen durchschüttelte. Wer kann ihn bremsen? Seit seinem Tor zum 4:2 gegen Nantes am Samstag in der Nachspielzeit ist Mbappe mit 201 Treffern der Rekordtorschütze von Paris St.Germain. Mit Mbappes Landsmann Benjamin Pavard fehlt den Bayern der beste Verteidiger der letzten Wochen, weil er in Paris im Finish die Gelb-Rote Karte bekam. Wer wird ihn ersetzen?

Nagelsmann hat sich als Mbappes Gegenspieler auf den 22 jährigen Kroaten Josip Stanisic festgelegt, der via Jugend den Sprung zu den Profis schaffte. Seine Erfahrung besteht aus 24 Bundesligaspielen und acht Einsätzen in der Champions League. Bei der WM in Katar war er im Spiel um Platzdrei im Eunsatz. Stanisic hat rund vier Stundenkilometer weniger Topspeed als die „Rakete“ Mbappe, der schon mit 35,6 km/h gemessen wurde. Trotzdem gibt Nagelsmann Stanisic den Vorzug gegenüber dem portugiesischen Teamverteidiger Joao Cancelo. Der auf seinen Wunsch im Winter von Manchester City ausgeliehen wurde. Ohne dass Bayern eine Leihgebühr bezahlte. „Nur“ das Gehalt Cancelos musste übernommen werden. Aber das liegt bis Ende Juni in Millionenhöhe. Jetzt behauptet Nagelsmann, Cancelo defensiv nicht gebrauchen zu können: „Er ist ein offensiver Außenverteidiger!“ Das wird für Diskussionen sorgen, sollte Bayern nicht aufsteigen. Ebenso, dass Leroy Sane und Serge Gnabry wie schon zuletzt nicht erste Wahl sind.

Aber noch viel mehr Ärger würde das Ausscheiden bei Paris St. Germain auslösen. Wieder kein Triumph in der Königsklasse trotz hunderter Millionen, die von den Besitzern aus Katar rund um Präsident Nasser al Khelaifi dafür investiert wurden. 2017 in Neymar. Die Ablöse, die für den Brasilianer an Barcelona gezahlt wurde (222 Millionen Euro) ist noch immer die höchste aller Zeiten. Der 2018 verpflichtete Mbappe kassiert für die Vertragsverlängerung in drei Jahren 636 Millionen. Umgerechnet soll er pro Tag mehr als eine halbe Million bekommen. Lionel Messi kam 2021 ablösefrei, verdient daher exorbitante Summen. Sein Vertrag läuft nach der Saison aus. 2018 und 2019 scheiterte Paris St. Germain in der Champions League jeweils schon im Achtelfinale an Real Madrid und Manchester United. 2020 verhinderte Bayern durch das 1:0 im Finale von Lissabon den Paris-Triumph, ein Jahr später eliminierte Manchester City im Semifinale die Pariser Startruppe, 2022 Real Madrid bereits im Achtelfinale. Wann endet der sechste Anlauf?

Wenn schon Mittwochabend in München, wird es sehr eng für Trainer Christoph Galtier. Auch weil Paris heuer bereits im Achtelfinale des französischen Cups gegen Marseille rausgeflogen ist. Galtier versicherte, auch eine Strategie für ein Elfmeterschießen, das für ihn nicht überraschend käme, zu haben. Paris traut sich zu, das Blatt zu wenden. Auch ohne Neymar wegen Mbappe. Als es Paris 2021 gelungen war, sich im Viertelfinale an Bayern für die Endspielniederlage zu revanchieren, erzielte Mbappe beim 3:2 in München zwei Treffer. Sky Austria (mit Marc Janko und Didi Hamann als Experten) und Servus TV (mit Jan Age Fjörtöft und Steffen Freund) übertragen den Schlager direkt.

Foto: UEFA.

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