Fußball

Rapid braucht neue Lösung, Tirol kriegt zwei Verstärkungen

Showdown am Sonntag in Hütteldorf: Der Sieger aus Rapid gegen WSG Tirol steht in der Meisterrunde, Grün-Weiß würde bei einem Unentschieden zwei Punkte vor den Tirolern bleiben: „Ich hab keine Bedenken, dass wir es nicht schaffen werden“, behauptete Kapitän Guido Burgstaller Sonntag nach der 2:4-Heimpleite gegen Tabellenführer Red Bull Salzburg, „wir sind gut drauf!“ Ob Rapid wirklich nur an der Superparade von Salzburgs Keeper Philipp Köhn bei Burgstallers Kopfball scheiterte, weil sie die 2:1-Führung verhinderte, wie die Verlier behaupten? Die Antwort gibt es Sonntag. Mit einer veränderten Mannschaft. Wegen der Gelbsperren von Linksverteidiger Jonas Auer und Mittelfeldspieler Aleksa Pejic sind neue Ideen gefragt. Über den Ersatz für Auer gibt´s keine Diskussion: Es wird Martin Moormann sein. Im zentralen Mittelfeld sieht es anders aus. Da hatte Rapid bei allen Partien dieses Jahrs Luft nach oben. Das betraf sowohl Pejic, auch wenn er sich gegen Salzburg im Vergleich zu den vorigen Partien steigerte, und Roman Kerschbaum. Was fällt Trainer Zoran Barisic ein?

Gegen Salzburg brachte er für die letzten neun Minuten Dejan Petrovic statt Kerschbaum. Das Comeback des Slowenen nach dem im Mai erlittenen Kreuzbandriss. Sei der 25 jährige im Februar 2020 vom damaligen Sport-Geschäftsführer Barisic engagiert wurde, bestritt er 79 Spiele für Rapid, davon 60 in der Bundesliga. Die Frage wird sein, ob Petrovic schon fit für 90 Minuten ist. Eine andere Variante wäre Moritz Oswald. Der 21 jährige Eigenbau wurde nach dem Cupaufstieg in Wolfsberg, bei dem er als Rechtsverteidiger agierte, für Winterkauf Danso Kasius „geopfert“. Kein Einsatz mehr von Beginn, nur ein kurzer im Finish beim Meisterschaftssieg in Kärnten.  Im Mittelfeld hat der 21 jährige seine größten Stärken. Eine Chance für ihn wäre fällig. Das Plus an Routine bei Kerschbaum und Petrovic ist kein überzeugendes Argument gegen die Dynamik von Oswald. Was sagte doch Barisic  vor dem Saisonstart über ihn? „Rennt wie ein Hund, ist schnell wie ein Pferd und kann kicken.“ Was spricht gegen Oswald?

Rapid hat von den letzten neun Duellen gegen WSG Tirol acht gewonnen, keines verloren. Diese Saison gelang im Oktober ein 5:0 am Innsbrucker Tivoli und zweieinhalb Wochen später ein 4:1 in Wattens bei der Rückkehr von Barisic auf die Trainerbank. In beiden Partien trafen Marco Grüll, Bernhard Zimmermann und der wieder verletzte Ferdy Druijf. Die Tiroler bauen sich mit der Erinnerung an ein Datum auf. Am 13. Dezember 2020 gelang ihnen ihr erster Sieg im Allianz-Stadion, überzeugend mit 3:0 (2:0). Wegen Corona vor leeren Rängen. Keiner der Torschützen ist zwar noch bei den Tirolern (Linksverteidiger David Schnegg spielt jetzt bei Sturm Graz, der Ex-Rapidler Thanos Petstsos in Litauen beim FC Riga, der Däne Baden Fredriksen bei Ungarns Meister Ferencvaros), aber Tormann Ferdinand Oswald, Abwehrchef Raffael Behounek und der Slowene Zan Rogelj. Behounek kehrt nach seiner Gebsperre Sonntag zurück, bedeutet eine Verstärkung. Die andere könnte Thomas Sabitzer sein, wenn nach dem Jochbeinbruch im Training mit der Gesichtsmaske alles klappt. Trainer Thomas Silberberger (Bild oben) war Sonntag trotz 2:3-Heimniederlage gegen LASK von seiner Mannschaft begeistert: „Wenn wir so heroisch fighten wie mit zehn Mann, müssen wir gegen Rapid und Sturm keine Angst haben. Dann holen wir Punkte, die uns nur wenige zutrauen. Vor allem, wenn wir zu elft spielen.“ Damit erinnerte er an die umstrittene gelb-rote Karte gegen Felix Bacher: „Ich glaube, dass wir zu früh abgeschrieben werden.“

Foto: © FOTObyHOFER/Christian Hofer.

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