Fußball

Kein Angebot von Rapid: Arase wechselt nach Karlsruhe

Elf Jahre lang war er mit Unterbrechungen, als er an Horn und Ried verliehen war, bei Rapid. Jetzt zog Kelvin Arase die Konsequenzen, bisher kein Angebot zur Verlängerung des auslaufenden Vertrags bekommen zu haben, wechselt im Sommer zum Karlsruher SC, von dem im Sommer Kevin Wimmer zu Rapid gekommen war. Irgendwie irritieren aber die grün-weißen Begleittöne zum Wechsel des 23 jährigen Flügelflitzers zum derzeit Neunten der zweiten deutschen Liga, bei dem er mit Christoph Kobald  und Martin Kuster auf zwei Landsleute treffen wird. Kobald ist Stammspieler in der Abwehr, Ex-Mattersburg-Keeper Kuster die Nummer zwei in der Tormannhierarchie. Sportchef Oliver Kreuzer hat eine Österreich-Vergangenheit in dieser Funktion bei Red Bull Salzburg (2006/07) und Sturm Graz (2008 bis 2011). Er machte den Transfer öffentlich, Rapid zog nach.

Die grün-weißen Fanforen reagierten mit einem Shitstorm gegen den in Nigeria geborenen Arase. Völlig unverständlich. Denn wenn kein Angebot zur Vertragsverlängerung kommt, muss man daraus seine Schlüsse ziehen. Seine Berater von Grass is Green (Thomas Böhm, Walter Künzel) regelten die Zukunft von Arase, der 12 Spiele in Österreichs U 21 absolvierte, unaufgeregt und in aller Stille. Ohne Kreuzers Offensive wäre dies noch ein gut gehütetes Geheimnis. Rapids Trainer Fwrdinand Feldhofer gratulierte Arase zu seinem Wechsel. Das zeigt anderseits, dass er mit ihm offenbar nicht mehr plante oder es ihm nicht viel daran lag, Arase zu halten. Vielleicht passte er nicht in Feldhofers Pläne von der Mittelfeldraute.

Arase kam zwar in 103 Spielen „nur“ auf 13 Tore und 14 Assists. Aber man kann ihn keinen Vorwurf machen, wenn einige klare Chancen nach seinen guten Assists nicht zu Toren führten. Zudem kann man sich an einige Aktionen erinnern, in denen er in aussichtsreicher Position von Stürmern, die eben ihren Egoismus hatten, wie Ercan Kara und Taxiarchis Fountas, übersehen wurde. Oft wurde Arases größte Stärke, die Schnelligkeit, nicht richtig genützt.

Zoran Barisic, der Sport-Geschäftsführer, bezeichne Arase, der mit Raid zweimal Vizemeister wurde, als einen der meist unterschätzten Spieler der Bundesliga. Mit herausragenden Laufleistungen und menschlichen Qualitäten. Als echten Rapidler, der immer alles dem mannschaftlichen Erfolg unterordnete. Bei so viel Lob drängt sich aber dann doch die Frage auf: Warum machte Rapid einem so wertvollen Spieler kein Angebot zur Vertragsverlängerung?

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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