Fußball

Klare Worte von Mitterdorfer: Erst die WM-Qualifikation bedeutet einen Fortschritt

Montag Vormittag war der neue ÖFB-Präsident Klaus Mitterdorfer am Faaker See. Aber nicht, um sich dort von den doch etwas aufwendigen Vorbereitungen auf seine Wahl am letzten Samstag zu erholen, sondern um den Lehrgang der Wiener Schiedsrichter zu besuchen. Auch das war ihm wichtig, obwohl er weiß, dass auf ihn in den nächsten Tagen entscheidendere Termine warten. Um Internas im ÖFB zu klären, aber vor allem um Gespräche über das geplante Trainingszentrum in Aspern zu führen. Mitterdorfer steht zu dem Projekt, möchte auch sehr gerne den geplanten Baubeginn im November realisieren. Trotzdem geht er in die Gespräche mit dem Sportministerium und der Stadt Wien mit einer klaren Vorgabe. Die da heißt: Wenn die Förderungsbeiträge, von denen bisher die Rede war, aus welchen Gründen auch immer  nicht in dieser Höhe fließen werden und dies bald vertraglich fixiert wird, dann wird es sehr schwer, das Projekt in die Tat umzusetzen. So wichtig ihm das auch wäre.

Der besonnene Kärntner registrierte sehr wohl die Tipps und Zurufe seit dem Samstag. Den Forderungen nach einem Expertenrat mit ehemaligen Teamspielern kann er durchaus etwas abgewinnen. Zu Andreas Ivanschitz und Marc Janko fehlt ihm aber auch noch sofort Martin Stranzl ein, derzeit Trainer der U 16 des GAK. Seine Erfahrung aus 56 Länderspielen, einer EM-Teilnahme und 258 Partien in der deutschen Bundesliga und vier Jahren bei Spartak Moskau möchte er nützen. Um Österreichs Fußball auch an der Spitze voranzubringen. Die eingeleiteten Schritte wie eine zweite Liga für Akademiemannschaften bewertet Mitterdorfer durchaus positiv, aber andererseits hat er auch registriert, dass Israel mit seinen Nachwuchsteams zuletzt markante Erfolge feierte, Österreich aber nicht: „Willi Ruttensteiner muss in Israel einen guten Job gemacht haben.“

Zum Thema Nationalteam als Vorzeigeprodukt hat Mitterdorfer eine klare Meinung. Derzeit laufe es gut und nach Plan. Aber für ihn wäre nicht die dritte Qualifikation für die Endrunde der Europameisterschaft hintereinander der Beweis für einen Fortschritt, sondern „erst“ die erste für die Weltmeisterschaft seit 1997 unter Herbert Prohaska: „Das Potenzial dazu ist zweifelsohne vorhanden. Ich traue ihr das sicher zu!“ Klare Worte. Auch zum Thema Nationalstadion: „Ich werde das sicher nicht ruhen lassen!“

Foto: Privat.

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