Fußball

Laimer noch ohne Rückennummer: Das große Bayern-Thema heißt Harry Kane

Argentiniens Weltmeister Lionel Messi von Paris St. Germain in die nordamerikanischen Major League Soccer zu Inter Miami, das sorgte weltweit für Schlagzeilen. Ebenso die Einkaufstour der Saudi Pro League. Im Winter Cristiano Ronaldo, jetzt folgte Real Madrids Torjäger Karim Benzema in die Wüste. Dazu ablösefrei der brasilianische Liverpool-Stürmer Roberto Firmino und von Chelsea Frankreichs Weltmeister N´Golo Kante. Zusammen 41,5 Millionen Euro kosteten Chelseas Senegal-Torhüter Edouard Mendy und Innenverteidiger Kalidou Kulibaly, Inter Mailands kroatischer Teamstar Marcelo Brozovic allein 18,5 Millionen. Dazu arbeitet künftig auch ein bekannter Trainername in Saudi Arabien: Liverpool-Legende Steven Gerrard. So wie der Portugiese Jorge Jesus (zuletzt bei Fenerbahce, zuvor bei Benfica) und dessen Landsmann Nuno Espirito Santo (zuvor Tottenham und Wolverhampton) seit einem Jahr bei Meister Al Ittihad. Bis Anfang Juli gaben die saudiarabischen  Klubs 96,5 Millionen für prominente Namen aus.

Auch in England gibt´s Aufreger. Ilkay Gündogan, Kapitän beim Triple-Gewinner Manchester City, wechselte ablösefrei nach Spanien zum FC Barcelona. Vizemeister Arsenal sagte dem Meister mit West Ham-Mittelfeldstar Declan Rice und Chelseas deutschen Teamspieler Kai Havertz den Kampf an. Beide kosteten zusammen 192 Millionen Ablöse.  Chelsea gab auch den in Linz aufgewachsenen kroatischen Teamspieler Mateo Kovacic an Meister Manchester City ab, Mason Mount an Manchester United und Ruben Loftus-Cheek an Milan, Das Trio brachte stolze 109 Millionen. Genug um neue Stars zu holen, Den frnzösischen Torjäger Christopher Nkunku von RB Leipzig und Senegal-Stürmer Nicolas Jackson aus Spanien von Villarreal. Die englischen Fans bewegt aber vor allem eine Frage: Verlässt Teamkapitän Harry Kane (Bild) die Insel, wechselt der 29 jährige von Tottenham nach Deutschland zu Meister Bayern München?

Das ist auch das beherrschende Thema in den deutschen Medien. Bayerns Trainer Thomas Tuchel war bereits im Londoner Haus von Kane zu Gast gewesen sein. Noch mit dem danach entlassenen Sportchef Hasan Salihamidzic. Mit Kanes Beratern, das sind Vater und Bruder, dürfte Bayern einig sein. Kane möchte mit Bayern einen Titel gewinnen, mit Tottenham blieb ihm das bisher verwehrt. Woran sich nichts ändern dürfte. Daher reizt ihn Bayern. Das erste Angebot aus München für den Mittelstürmer über 70 Millionen Euro Ablöse lehnte Tottenham-Besitzer Daniel Levy ab. Er will 100 Millionen für die lebende Torgarantie erzielen, Levy gilt als einer der härtesten Verhandler im Fußball-Geschäft. Das könnte sich bis zum Ende der Transferzeit am 1. September hinziehen. Kane will sich diesmal gegen Levy durchsetzen, der in den Jahren zuvor seinen Wechsel zu Manchester City blockierte.

Um Kane und Tuchels zweiten englischer Wunschspieler, City-Verteidiger Kyle Walker finanzieren zu können, setzte Bayerns sogenannter Transfer-Ausschuss mit Ehrenpräsident Uli Hoeneß, Ex-Vorstandchef Karl Heinz Rummenigge, Tuchel und dem Nachfolger von Oliver Kahn, Jan Christian Dreesen und Präsident Herbert Hainer nicht weniger als elf zum Teil sehr prominente Namen auf die Transferliste. Nicht nur Ex-Salzburg-Legionär Sadio Mane, den Bayern vor einem Jahr für 31 Millionen von Liverpool holte, steht darauf. Auch deutsche Teamspieler wie Leon Goretzka und Serge Gnabry oder der holländische Jungstar Ryan Gravenberch, für den vor einem Jahr Ajax Amsterdam 18,5 Millionen bekam, dürften gehen, wenn das Angebot passt. Marcel Sabitzer nach der Leihe im Frühjahr bei Manchester United ebenfalls. Diesmal soll AS Roma mit Trainerguru Jose Mourinho sehr interessiert sein, den Österreicher auszuleihen. Doch Bayern will ihn nur verkaufen. Da stehen noch einige „Aufregungen“ bevor.

Alles gelaufen dürfte mit dem neuen Innenverteidiger Min Jae Kim sein.  Für den Südkoreaner zahlt Bayern an Italiens Meister Napoli 50 Millionen, der 26 jährige mit dem Spitznamen „Monster“ bekam einen Fünfjahresvertrag. Zum Medizincheck flogen Bayers Ärzte nach Seoul, da Kim seinen Militärdienst in Südkorea leistete.  Er folgt auf den Franzosen Lucas Hernandez, der 2019 um 80 Millionen Euro von Atletico Madrid geholt wurde. Jetzt wechselte er für 50 zu Paris St. Germain. Der Franzose, Bayerns bisheriger Rekordkauf, fehlte in den vier Jahren mit insgesamt 13 Verletzungen, darunter dem zweiten Kreuzbandriss seiner Karriere, fast mehr als er spielte.

Offiziell fix sind bei Bayern vorerst nur zwei Neue. Österreichs ablösefreier Teamspieler Konrad Laimer und der portugiesische Linksfuß Raphael Guerrero. Tuchel wollte den Verteidiger, den er aus seiner Dortmund-Zeit kennt, unbedingt. Er übernahm die Rückennummer 22 seines Landsmanns Joao Cancelo.  Laimer hat noch keine Rückennummer. Er möchte am liebsten mit 27 spielen. So wie in seiner erfolgreichen Leipzig-Zeit. Doch die Nummer ist durch den Schweizer Teamtorhüter Yann Sommer blockiert. Ob er bei Bayern bleibt, hängt von Manuel Neuers Comeback ab. Daher heißt es für Laimer vorerst warten.

Foto: FIFA.

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