Fußball

Besser durch mehr Training? Rapid braucht mehr Qualität

Die Trainingslager in der härtesten Rapid-Vorbereitung aller Zeiten, die Trainer Zoran Barisic als Konsequenz aus der letzten Saison ankündigte, geht Dienstag zu Ende. Auf der Rückreise vom Avita-Ressort in Bad Tatzmannsdorf trifft Rapid in Kirchschlag auf den tschechischen Klub Sigma Olmütz. Eine Woche später gibt´s in der Alten Försterei beim Champions League-Teilnehmer Union Berlin mit Ex-Rapidler Christopher Trimmel als Kapitän den letzten Härtetest vor der ersten Cuorunde gegen den Regionalligaklub Donaufeld am Sportklub-Platz in Hernals. In Berlin treffen die Rapidler auch auf einen Ex-Salzburg-Legionär: Der Amerikaner Brendan Aaronson wechselte nach dem Abstieg mit Leeds in die deutsche Hauptstadt. Ein Ex-Rapidler könnte folgen: Der ungarische Innenverteidiger Attila Szalai, derzeit bei Fenerbahce Istanbul. Von 14 Millionen Euro Ablöse ist die Rede. Dmit wäre Szalai der Rekordkauf der „Eisernen“. Und würde Rapid als Klub, bei dem er im Nachwuchs ausgebildet wurde, einen Solidarbetrag von rund 350.000 Euro bringen.

Intensiver und größere Umfänge, so hieß die Devise für die Rapid-Vorbereitung. Die sollte der neue Athletik-Trainer, der 55 jährige Martin Mayer, umsetzen. Bei der Vorstellung machte Rapid seine internationalen Stationen in Italien, Polen und Kroatien zum Thema, vielleicht als „Vorsicht“ nicht die 13 jährige violette Vergangenheit bei der Austria zwischen  2002 und 2015. In den letzten sieben Jahren bei der Kampfmannschaft. An der Seite der Cheftrainer Karl Daxbacher, Ivica Vastic, Peter Stöger, Nenad Bjelica, Herbert Gager, Gerald Baumgartner und Andreas Ogris. Mayer war daher auch ein Faktor bei letzten Austria-Meistertitel unter Stöger vor zehn Jahren. Aufgrund der aktuellen Konstellation ist ein Titel mit Rapid nicht zu erwarten. Zumindest in der nächsten Saison.

Durch intensiveres Training stärker werden, so lautet der Plan von Barisic.  Schaffte Rapid letzte Saison nicht den Sprung unter die letzten drei, weil die Kraft im Finish fehlte? Ein Blick auf die Statistik spricht nicht dafür. In der Rapid-Viertelstunde ab der 75. Minute kassierte Rapid in seinen 44 Pflichtspielen der abgelaufenen Saison zwar 13  Tore, erzielte aber doppelt so viele, also 26. Die zehn Treffer gegen Rapid im Finish der 32 Bundesligarunden kosteten Grün-Weiß sieben Punkte, die 16 erzielten brachten sechs. Ein kleines Minus. Das offenbar durch mehr Training in ein größeres Plus verwandelt werden soll. Die Cupbilanz hingegen war schwer positiv: Inklusive des verlorenen Finales ab der 75. Minute nur zwei Tore kassiert, aber acht geschossen. Das erste schon in der ersten Runde, als Guido Burgstaller in Treibach erst in der 94. Minute das goldene Tor zum 1:0 gelang. Am krassesten war es beim Viertelfinalsieg in Wolfsberg: Ausgleich zum 1:1 in der 83. Minute, die entscheidenden Treffer zum 3:1 in der Nachspielzeit.

Der Blick auf die letzte Saison lässt jedenfalls auch einen anderen Schluss zu: Es fehlte eher an der Qualität im Kader als an der Kraft. Ob die vier Neuen Nenad Cvetkovic, Matthias Seidl, Fally Mayulu und Denniz Kaygin die Qualität wirklich verbessern konnten, wird sich zeigen.

 

 

Foto: SK Rapid/Red Ring Shots/Daniel Widner.

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