Fußball

Konrad Laimer, Xaver Schlager und Marco Rose haben in Dortmund schon gewonnen

Neun Siege aus neun Pflichtspielen in diesem Jahr: Borussia Dortmund scheint ein viel gefährlicher Konkurrent für Abonnementmeister Bayern München als zuletzt zu sein. Weil die Mischung zwischen Spektakel und Kampf stimmt. Dortmund hat zwei Liga-Siege mehr als Bayern, ist punktgleich mit dem Tabellenführer. Bleibt es dabei? Dortmund empfängt ohne den verletzten Ex-Salzburg-Torjäger Karim Adeyemi Freitagabend im Spitzenspiel den Vierten RB Leipzig mit seinem Ex-Trainer Marco Rose und Österreichs Teamspieler Xaver Schlager. Beide und Konrad Laimer  haben in Dortmund schon gewonnen, daher vor 80.00 Zuschauern, der gelben Wand auf der mächtigen Südtribüne keine „Angst“. Rose und Schlager siegten am 8. März 2018 mit dem FC Salzburg im Achtelfinale der Europa League 2:1 (damals war Peter Stöger Dortmund-Trainer, Manfred Schmid sein Assistent), Laimer letzte Saison mit Leipzig 4:1. Dabei gelang dem Salzburger ein Doppelpack zum 1:0 und 2:0, die Vorlage zum 3:0. Er war vor elf Monaten der überragende Spieler am Platz, stellte alle in den Schatten, auch Erling Haaland und den Engländer Jude Bellingham (Bild oben). Schlecht für Leipzig: Laimer ist nach fünf gelben Karten Freitag gesperrt.

Mehr Emotionen als Schlager hat sicher Rose, weil er im letzten Mai, fünf Tage nach der letzten Runde, als Vizemeister gehen musste. Eigentlich total unerwartet. Weil Dortmund-Boss Hans Joachim Watzke und sein mächtiger, allwissender Berater Matthias Sammer keine Entwicklung sahen, Rose zu viele Verletzungen und Gegentore vorwarfen, entzogen sie ihm ein Jahr, nach dem sie ihn um fünf Millionen Euro aus dem Vertrag bei Mönchengladbach herausgekauft hatten, wieder das Vertrauen, machten den technischen Direktor Edin Terzic, der interimistisch Roses Vorgänger war, zum Nachfolger. Rose „flüchtete“ nach der Besprechung aus Dortmund, fuhr in der Nacht zurück nach Leipzig zu Frau und Tochter. 257 Tage später kehrt er an die alte Wirkungsstätte zurück. Mit einigen Emotionen, wie er gesteht. Er betont zwar sein ausgezeichnetes Verhältnis zu Terzic, aber nicht zu Watzke und Sammer: „Manches spornt dich an oder macht dich traurig. Ich habe in Dortmund versucht, Dinge anzuschieben. Ich denke, das ist gelungen!“

Einmal „revanchierte“ sich Rose schon an Watzke und Sammer. In seinem erstes Spiel als Leipzig-Trainer gab es am 10. September einen 3:0-Heimsieg über Borussia Dortmund. Mit Laimer und Schlager, Dominik Szoboszlai, bereits in Salzburg ein Schützling Roses, erzielte aus 30 Metern das 2:0, sein erstes Tor in der Bundesliga. Von den bisherigen 25 Spielen mit Rose gewann Leipzig 17, verlor nur drei.  Roses Punkteschnitt ist mit 2,24 fast so gut wie nach den 114 Spielen mit Salzburg (2,35). Bei Dortmund betrug er nach 46 Partien nur 1,85. Kann Leipzig mit Rose Dortmund stoppen, am Ende selbst Meister werden? Schlager glaubt bei nur vier Punkten Rückstand auf Bayern an die Chance: „Es ist völlig klar, dass wir das Potenzial dafür haben. Ich freue mich aber nicht, dass so viele Mannschaften so eng beisammen sind. Mir geht es nicht darum, dass irgendwer Freude an Spannung hat.  Ich will meine Ziele erreichen, Titel gewinnen!“ Das sagte der Mittelfeldmotor klipp und klar in einem Interview mit SportBild. Anfang April treffen sich Dortmund und Leipzig wieder im Pokalviertelfinale. Dann mit Laimer.

Bayern gastiert Samstag beim Nachzügler VfB Stuttgart, der punktgleich mit dem Vorletzten Bochum ist. Fünf Österreicher-Duelle könnte es Samstag geben: Bei Union Berlin (Christopher Trimmel gegen Florian Kainz und Dejan Ljubicic), bei Mainz-Hoffenheim (Karim Onisiwo gegen Christoph Baumgartner), Mönchengladbach gegen Freiburg (Stefan Lainer gegen Philipp Lienhart und Michael Gregoritsch, Hannes Wolf fehlt mit muskulären Problemen),  Augsburg-Werder Bremen (Julian Baumgartlinger gegen Marco Friedl und Romano Schmd) sowie im heißen Revier-Duell zwischen Bochum (Kevin Stöger) und Schlusslicht Schalke (Leo Greiml).

Foto: RB Leipzig.

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