Der ORF hat seit Mittwoch mit dem ehemaligen Radio-Chefredakteur Hannes Aigelsreiter einen neuen Sportchef. Ein aktuelles Thema ist die geplante Einstellung des Spartensenders ORF Sport +, zu der es erwartungsgemäß kritische und warnende Stimmen aus der Sportszene gibt. Konkurrent ServusTV freut sich hingegen auf den Beginn einer neuen Ära in Sachen Fußball. Als neue Heimat von Österreichs Fußballteam. ServusTV begleitet es durch die EM-Qualifikation, wird im nächsten Jahr als erster Privatsender eine Euopameisterschaft im österreichischen Fernsehen übertragen. 31 Live-Spiele sind fixiert, zu denen bei Qualifkation alle von Österreich zählen würden.
Von den zehn Länderspielen Österreichs in diesem Jahr zeigt Servus TV fünf exklusiv, als Erstes den Start in die Qualifikation gegen Aserbaidschan am 24. März in Linz. Zudem auch die Heimspiele gegen Schweden am 20. Juni und Favorit Belgien am 13. Oktober. Der Austragungsort des Duells gegen die Skandinavier interessiert auch die Chefetage des Senders, steht aber noch nicht fest. Der ÖFB hat noch zweieinhalb Wochen bis 21. März Zeit, ihn der UEFA bekannt zugeben. Teamchef Ralf Rangnick deponierte seinen Wunsch, im Allianz-Stadion von Rapid in Hütteldorf zu spielen. Vor 24.000 Zuschauern. Mehr dürfen nicht rein. Die Red Bull Arena in Salzburg würde 29.000 Platz bieten, das Happel-Stadion im Wiener Prater 44.000. Das würde dem ÖFB, der auch wirtschaftlich denken muss, die größte Einnahme bringen. Wenn sich Rangnicks Team gegen Aserbaidschan und Estland in Linz sowie am 17. Juni in Brüssel gegen Belgien dementsprechend gut präsentiert, würde das Happel-Stadion sicher voll sein. Auch wenn es Rangnick nicht glauben will. Derzeit laufen jedenfalls Gespräche zwischen ÖFB und Rapid. Die Zeit scheint fast zu kurz zu sein, um bis 21. März zu einer Klärung aller offenen Fragen zu kommen. Da das Allianz-Stadion in einem Wohngebiet steht, gab es vor der Eröffnung 2016 eine Abmachung zwischen Rapid und den Anrainern, dass nur Rapid-Heimspiele dort ausgetragen werden dürfen. Daher müssten die Anrainer einem Länderspiel in Hütteldorf zustimmen. Zudem gibt es das heikle Thema, wie sich die grün-weiße Fanszene verhalten würde. Speziell gegenüber Ex-Rapidlern.
ServusTV holte für die neue Ära einen alten Bekannten zurück. Sebastian Prödl ist wieder als Experte dabei, eine gute Entscheidung. 73 Länderspiele hat der 35 jährige Steirer absolviert, 149 Partien in der deutschen Bundesliga, 77 in der Premier League, zehn in der Champions League. Er war bei zwei Europameisterschaften dabei, 2009 mit Werder Bremen Pokalsieger und Finalist im UEFA-Cup. Derzeit absolviert „Basti“ den Managementkurs der UEFA, er gehört auch zu den Investoren der Austria rund um Sportvorstand Jürgen Werner, sitzt im Aufsichtsrat der Austria-AG. Er bringt sicher das nötige Insiderwissen mit. Quasi zum Aufwärmen für das Spiel gegen Aserbaidschan feiert „Basti“ bereits nächsten Donnerstag sein Comeback. Gemeinsam mit einem anderen Ex-Teamspieler, mit Florian Klein (Bild oben). In Hinspiel des Achtelfinale der Europa League zwischen Juventus Turin und Freiburg. Bei dem sie mit Michael Gregoritsch und Philipp Lienhart auch zwei österreichische Teamspieler beurteilen werden.
Foto: ServusTV/Neumayr Leo.