Fußball

Kriegt Marcel Koller den Trainerjob beim FC Basel?

Den Job als  WM-Analytiker beim ORF beendete Österreichs Ex-Teamchef Marcel Koller nach elf Tagen, nach dem Achtelfinale. Diese Klausel gab´s in der Abmachung. Wie man hörte, fand Kollers Berater Dino Lamberti, dass er nicht gut genug rüberkam. Einen Monat später könnte  Koller den reizvollen Job  bekommen, auf den er seit dem Ende seiner sechsjährigen Ära in Österreich im November 2017 gewartet hatte: Beim FC Basel, der Donnerstag seinen 41jährigen Trainer Raphael Wicky, einen ehemaligen Schweizer Teamspieler, nach zwei 1:2-Niederlagen zum Saisonstart, daheim in der Super League gegen St. Gallen sowie in der Qualifikation zur Champions League bei Paok Saloniki beurlaubte. Koller gilt als heißester Kandidat auf die Nachfolge, forciert auch vom „Blick“. Zur Fußballredaktion der größten Schweizer Zeitung hat Lamberti seit Jahren sehr gute Kontakte.

Wicky bekam den Job in Basel vor 13 Monaten, als es an der Spitze des Klubs einen kompletten Führungswechsel gab: Der Medienunternehmer Bernhard Burgener als neuer Präsident, der ehemalige Torjäger Marco Streller als Sportchef. Wicky, zuvor bei Basels U21, löste Meistertrainer Urs Fischer ab. Nahm den Auftrag von Burgener „verjüngen, verkleinern, verbaslern“ vielleicht zu genau. Basel kam mit 15 Punkten Rückstand auf Adi Hütters Young Boys Bern nur auf Platz zwei, verlor die Rolle als Schweizer Serienmeister und Mass aller Dinge im Schweizer Fußball. Die Vorbereitung und die ersten zwei Spiele nährten nicht die Hoffnung auf eine entscheidende Steigerung, also zogen Burgener und Streller die Reißleine. Wenn man den Trainer nach zwei Runden einer neuen Saison entlässt, dann hat man das Vertrauen in ihn aber schon irgendwann vorher verloren. Interimistisch übernahm U 18-Trainer Alex Frei, der Baseler Rekordtorschütze. Aber dem fehlt die UEFA-Pro-Lizenz, um Basel auf Dauer trainieren zu können.

Wird´s also Koller, der in der Schweiz 2000 mit St. Gallen und drei Jahre später mit Grasshoppers Zürich Meister war? Das spricht für den 57jährigen, gegen ihn die 25jährige Spielervergangenheit bei Basels Erzrivalen Grasshoppers und die Tatsache, dass er seit neun Jahren, seit dem Ende bei Bochum in der deutschen Bundesliga, nicht mehr als Klubtrainer arbeitete. Aber nochmals Klubtrainer zu sein, reizte Koller immer wieder. Für den „Blick“ ist er der Favorit, die logische Lösung. Kollers Schweizer Konkurrent. Martin Schmidt, zuletzt Trainer in Deutschland bei Wolfsburg und Mainz. Bei Wolfsburg trat er vor fünf Monaten aus freien Stücken zurück, weil er den nötigen Rückhalt vermisste.

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