Fußball

LASK versucht es mit physischer Präsenz, Sturm hat ein Luxusproblem

Viele erwarten Samstag Abend in Graz das bisher attraktivste Spiel dieser Saison, wenn Tabellenführer LASK beim Dritten Sturm Graz gastiert. Ein Schlager, bei dem sich vor vollen Tribünen (Freitag waren 10.700 Karten verkauft) vielleicht zeigen wird, wer Meister Red Bull Salzburg am ehesten Paroli bieten kann, Der LASK blieb zwar schon zum vierten Mal hintereinander in den ersten vier Runden ungeschlagen, aber zweimal Tabellenführer am Beginn der Punktejagd bereits vor 24 Jahren unter der Trainerlegende Otto Baric. Die Devise von Didi Kühbauer, um in Graz, wo Salzburg 0:2 und Altach 0:4 verlor, zu bestehen, verspricht einen heißen Tanz: Mit physischer Präsenz Sturm die Schneid abkaufen, ans Limit gehen, sich keinen Meter schenken. Bereits unter der Woche gab es ein Erfolgserlebnis: Der Japaner Keito Nakamura im Sommer 2021 von Gamba Osaka gekommen, verlängerte den Vertrag vorzeitig bis 2025. Derzeit ist der Linksaußen aus der Startelf nicht wegzudenken, zuletzt traf er auch beim Sieg über Rapid. Er ist bereit, es auch mit Sturms Abwehr (im Bild oben gegen David Affengruber) aufzunehmen.

Im bisher letzten Duell zwischen LASK und Sturm gab es in Liebenau einen Torreigen: Sturm lag am 21. November 2021 nach 36 Minuten 0:3 zurück, schaffte aber dank eines Doppelpacks von Kelvin Yeboah, der nicht mehr in Graz ist, noch ein 3:3. In den letzten vier Duelle gegen die Linzer feierte Sturm zwei Siege, kassierte keine Niederlage. Zudem hat Trainer Christian Ilzer ein Luxusproblem: Soll er erstmals den 19 jährigen Holländer Emanuel Emegha in vorderster Front neben Rasmus Höjlund bringen? Beim Heimdebüt gegen Altach hatte sich der 1,94 Meter Riese mit zwei Joker-Toren empfohlen. Mit 19 Jahren und 191 Tagen war er der jüngste Sturm-Spieler, dem bisher ein Doppelpack in der Bundesliga gelang. Der 17 jährige Moritz Wels kam hingegen nicht in die Rekordlisten als jüngster Sturm-Torschütze. Romano Schmid war vor fünf Jahren noch 138 Tage jünger, als er im Happel-Stadion gegen die Wiener Austria getroffen hatte. Zum Thema Luxusproblem gehört auch, dass nach Wochen auch der Einsatz des verletzten gewesenen Jakob Jantscher möglich schien.

Wenn der LASK nicht gewinnt, könnte wieder Salzburg Platz eins übernehmen. Denn dass der Meister zum dritten Mal hintereinander Austria Klagenfurt nicht bezwingen kann, ist schwer vorstellbar. Letzte Saison ließ Salzburg gegen den Aufsteiger fünf Punkte liegen, bezog im Wörthersee-Stadion die erste Saisonniederlage in der 16. Runde, kam daheim über ein 1:1 nicht hinaus. Ähnliches will Trainer Matthias Jaissle nicht nochmals erleben. Ein denkwürdiges Match gibt es Samstag in Altach: Das erste Vorarlberg-Derby in der Bundesliga seit 22 Jahren. Das letzte war am 29. April 2000, als Schwarz Weiß Bregenz Austria Lustenau 4:0 abfertigte. In der zweiten Liga waren Altach und Lustenau zuletzt am 9. Mai 2014 aufeinandergetroffen. Das hatte mit dem bisher höchsten Lustenau-Sieg gegen Altach (5:0) geendet. Der Aufsteiger erwischte auch den besseren Start in die Saison, geht auf Platz vier mit drei Punkten mehr als der Neunte Altach ins Derby. Das im Ländle die Fans mobilisiert: Erstmals seit Jahren waren schon zwei Tage vor einem Spiel alle 8500 Karten für das Schnabelholz-Stadion verkauft.

 

Foto: Gepa/Admiral.

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