Fußball

Lazaros Höhenflug vorbei: „Fünf Elfmeter sind Wahnsinn!“ Augsburg stoppte Bayern

Drei Tage vor dem Schlager gegen Bayern München endeten der Höhenflug von Valentino Lazaro (Bild oben) mit Hertha BSC Berlin und  die Siegesserie von Bayern München unter Niko Kovac. Ausgerechnet  in einem Österreicher-Duell setzte es für Lazaro mit 1:3 (0:2) bei Werder Bremen die erste Saisonniederlage Das Österreicher-Duell fand anfangs nicht gegen Florian Kainz statt, der trotz überall gelobter starker Leistung beim 3:2 in Augsburg auf die Bank musste, sondern gegen Martin Harnik. Der leitete mit einem Fersler-Tor die Hertha-Niederlage ein. Harniks erstes Tor für Werder seit der Rückkehr aus Hannover, genau seit 4049 Tagen, seit August 2007, vier Tage nach seinem ersten Treffer beim Debüt für Österreich zum 1:1 gegen Tschechien. Als Hertha nach der Pause auf 1:2 ran kam, stoppte ein Foulelfer die Aufholjagd. Der fünfte Elfer in fünf Runde gegen Hertha. Das passierte in der ganzen Bundesligageschichte zuvor noch keiner Mannschaft. Was Österreichs Teamlegionär mächtig ärgerte: „Jede Runde ein Elfer ist Wahnsinn, das darf nie passieren, da müssen wir uns selbst hinterfrage.“ Kainz kam für die letzten 16 Minuten statt Harnik. Bremen löste Hertha auf Platz zwei hinter Bayern ab.

Für den Tabellenführer sah es beim Oktoberfestderby in München gegen Augsburg ganz nach dem achten Sieg im achten Pflichtspiel unter Kovac aus, ehe aus heiterem Himmel vier Minuten vor Schluss das 1:1 fiel. Nach einem Fehler von Tormann Manuel Neuer traf ausgerechnet der nach 61 Minuten eingewechselte 20jährige Felix Götze, der jüngere Bruder von Mario, des bei Borussia Dortmund zum Reservisten degradierten Schützen des deutschen Siegestores im WM-Finale 2014, mit der Brust. Sein erstes Tor in der Bundesliga. Das hätte auch Martin Hinteregger nicht mehr erwartet, Michael Gregoritsch sah das nach seiner Auswechslung von der Bank. Felix Götze war im Sommer  nach vier Jahren im Bayern-Nachwuchs zu Augsburg gewechselt. Diesmal ging die Rotation von Kovac nicht auf: David Alaba zu Beginn ebenso Ersatz wie Jerome Boateng, Thiago, Franck Ribery, James und Torjäger Robert Lewandowski. Für Alaba spielt Leon Goretzka erstmals linker Verteidiger, zur zweiten Hälfte kam doch wieder der Wiener. Am Ende ärgerte sich Kovac: „Wir haben nicht das abgerufen, was wir uns vorgenommen haben.“

Noch zwei österreichische Sieger außer Harnik und Kainz brachte der Dienstag: Florian Grillitsch gewann mit Hoffenheim in Hannover gegen Kevin Wimmer 3:1 (1:0). Bester Mann am Platz: Ex-Rapidler Joelinton, der die Führung von Hoffenheim vorbereitete. Philipp Lienhart half ab der 69. Minute mit, Freiburgs 1:0 (0:0) gegen Schalke über die Distanz zu bringen. Mit Erfolg. Damit kassierte der Vizemeister fünf Niederlagen zum Start. Wie vor zwei Saisonen unter Markus Weinzierl, dem damals heftig kritisierten Vorgänger von Domenico Tedesco, der in Freiburg Alessandro Schöpf und Guido Burgstaller erst im Rückstand einwechselte. Schalke kam nur zu zwei Stangenschüssen konnte in allen fünf Spielen nicht einmal in Führung gehen: „Wir ließen alle großen Chancen dazu aus“, klagte Tedesco, der die Mannschaft an sechs Positionen umgestellt hatte.

In der zweiten Liga blieb Louis  Schaub mit dem 1.FC Köln Tabellenführer. Das 2:1 (0:0) gegen Nachzügler Ingolstadt mit Schaubs früheren Rapid-Mitspieler Lucas Galvao gelang nach einem Rückstand allerdings sehr glücklich. Das späte Siegestor fiel nach der bekannten Masche: Eckball von Schaub von rechts mit links zum kurzen Eck auf den Kopf von Torjäger Simon Terodde, dem bereits sein dritter Doppelpack gelang.

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