Fußball

Marsch verzockte sich bei 1:1 mit junger Welle! Erstmals sieben LASK-Tore

Keine Niederlage für Meister Red Bull Salzburg im ersten Durchgang der Bundesliga! Damit Trainer Jesse Marsch in den ersten elf Runden seiner Ära ungeschlagen. Das schaffte vor dem Amerikaner nur der Kroate Vlatko Markovic 1985 bei Rapid sowie der Deutsche“Ekel-Egon“ Coordes 1994 bei der Austria. Beim 1:1 (0:1) in Graz gegen Sturm vor 12.000 Zuschauern ging der Tabellenführer nur mit Glück an der ersten Niederlage dieser Saison vorbei, schoss erstmals seit April, dem 1:2 in Wolfsberg, nicht mehr als ein Tor. Weil es Marsch mit seiner Rotation vor dem Champions League gegen Napoli am Mittwoch eigentlich unnötig übertrieb, sich mit der jungen Welle eigentlich übertrieb. Marsch begann mit einer Elf, die ein Durchschnittsalter von nur 21,6 Jahre hatte, rettete erst einen Punkt, als er mit Zlatko Junuzovic und Takumi Minamino nach einer Sunde mehr Routine eintauschte.

Es stellt sich überhaupt die Frage, ob so viel Rotation nach einer zweiwöchigen Meisterschaftspause überhaupt nötig war. Auch wenn einige Salzburger Spieler in den Natuonalteams zum Einsatz kamen. Aber Marsch war der Ansicht, dass für Kapitän Andreas Ulmer nach zwei Einsätzen für Österreich Spiele gegen Sturm und Napoli, das Smstag daheim gegen Hellas Vrona durch zwei Tore des Polen Arkadius Milik 2:0 gewann, innerhalb von fünf Tagen zu viel wären. So stand er wie der Südkoreaner Hee Chan Hwang überhaupt nicht im Kader. So wie Junuzovic und Minamino sassen auch Patson Daka und Enock Mwepu, die für Sambia im Einsatz waren, sowie Kameruns Teamspieler Jerome Onguene auf der Bank. Marsch ließ den Kroaten Marin Pongracic, im Mittelfeld Masheed Ashimeru und Mohamed Camara ran, im Angriff neben Erling Haaland Sekou Koita. Das Comeback des Norwegers von Beginn an dauerte nur 61 Minuten, in denen er nur zu einem Abschluss kam.

Sturms Trainer Nestor el Maestro bot drei Innenverteidiger auf, ließ den 24jährigen Ghanesen Isaac Donkor debütieren. Sturm überließ Salzburg die Initiative, schaltete aber nach Ballverlusten der Salzburger sehr gut um, hätte zur Pause höher als 1:0 durch das zweite Bundesligator von Ivan Ljubic führen können. „Über unsere Leistung bis zur Pause bin ich schon enttäuscht“, gab Marsch zu, „wir müssen daraus lernen“. Den Punkt rettete Koita (Bild oben) nach einem abgeblockten Schuss des starken Max Wöber, der in der zweien Hälfte mehr Linksaußen als linker Verteidiger war, für Joker Patson Daka noch die Siegeschance vorbereitete, die der ungenützt ließ. Im Finish ließ Sturm Möglichkeiten aus, zum ersten Salzburg-Bezwinger der Saison zu werden. „Wie wir vor der Pause gegen den Ball arbeiteten, war fast gigantisch“, meinte el Maestro, „leider hielten wir diese Intensität nicht durch“. Deshakb schwankte er zwischen Stolz und Enttäuschung, was bei Sky-Analytiker Marc Janko im Wiener TV-Studio zurecht den Verdacht nährte, bei den el Maestro-Interviews sei dessen Ruhe nur Show. Was hinterher Sturms Kapitän Stefan Hierländer bestätigte: „Er redet in der Kabine schon anders als vor den Fernsehkameras!“

Salzburg Vorsprung auf den Zweiten LASK schrumpfte dadurch auf drei Punkte. Die Linzer lagen in Pasching gegen Mattersburg 0:1 zurück, kassierten in der 34.Minute das 2:2, feierten aber mit 7:2 (3:2) einen Rekordsieg. Denn sieben Tore erzielte der LASK in der Bundesliga noch nie. Je zweimal trafen Thomas Goiginger und Reinhold Ranftl , das attraktivste Tor erziele aber Marko Raguz, der den Brasilianer Joao Klauss in der Stammelf verdrängte, halb im Sitzen und Liegen mit dem Rücken zum Tor: Er zwickte den Ball kurz ein, gaberlte ihn in die Höhe, verlängerte ihn dann über die Linie. Ein Treffer mit Seltenheitswert als Auftakt zu vier in 15 Minuten. Von einer Kampfansage an Salzburg redete aber beim LASK keiner.

Die rote Laterne des Letzten gab Admira mit dem zweiten Sieg hintereinander ab. Sinan Bakis gelang beim 4:1 (3:0) in Altach sein zweiter Doppelpack hintereinander, wobei der Heber über den schwachen Tormann Martin Kobras zur 3:0-Führung aus 20 Metern reif für das Tor des Monats war. Jimmy Hoffer sorgte mit dem ersten Treffer seit der Rückkehr für den Endstand. Eine Genugtuung für Trainer Klaus Schmidt nach seinem unfreiwilligen Abgang in Altach vor eineinhalb Jahren. Und das  zwei Tage vor dem 52. Geburtstag des Steirers.

Foto: Red Bull Salzburg.

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