Fußball

Mit 0:0 kann Manfred Schmid besser leben als die Austria

Via Platzsprecher begrüßte die Austria den „Heimkehrer“ Manfred Schmid herzlich, auf den Rängen gab es Standing Ovations, auf der Fantribüne ertönten Sprechchöre für den Wolfsberg-Trainer. Austrias Präsident Kurt Gollowtzer kam sogar aus seiner Loge auf die Gegenseite zum Kabinengang, um Schmid persönlich zu begrüßten. Als Gollowitzer noch nicht Präsident war, sondern „nur“ ein einflussreiches Mitglied im Verwaltungsrat, hatte er sich im Sommer 2021 für Schmid als Austria-Trainer erfolgreich starkgemacht. Die Trennung eineinhalb Jahre später konnte Gollowitzer nicht verhindern. Nicht nur Austrias Präsident schüttelte Schmid vor der Trainerbank die Hand, sondern auch Wolfsbergs Führung mit Präsident Dietmar Riegler, Vize Christian Puff und Obmann Jürgen Schratter. Danach wanderte das Trio wieder zurück in den VIP-Bereich.

Am Ende gab es keinen Sieger. In einem müden, von Fehlpasses dominierten Sommerkick, bei dem es erst im Finish abwechslungsreich und spannend wurde, der von Fehlpasses dominiert war, fiel kein Tor. Mit dem 0:0 kann Schmid besser leben als sein Nachfolger und Kollege Michael Wimmer. Wolfsberg wirkte ungefähr so müde wie die Austria, ohne dass vier Tage zuvor gespielt wurde. Schmid, der Austrias Spielanlage mit drei Innenverteidigern „spiegelte“,  sah es etwas anders: „Wir wollen der Austria keinen Raum zum Kontern geben. Das ist gelungen. Aber offensiv war es zu wenig!“ Aber seine Mannschaft ist weiter ungeschlagen, hat zwei Punkte mehr als die Austria, die von den ersten zwei Heimspielen in dieser Liga-Saison keines gewann, nur einen Punkt holte, kein Tor erzielte. Wimmer brachte mit Innenverteidiger Matteo Meisl, Hakim Guenouche auf der linken Außenbahn, Kapitän Manfred Fischer im zentralen Mittelfeld und „Rotsünder“ Aleksander Jukic als eine Art „falsche“ Mittelstürmer vier Neue in die Startelf. Die Rolle von Jukic erwies sich als Fehlplanung. Darum brachte Wimmer zur zweiten Hälfte mit Muharem Huskovic (Bild) einen „richtigen“ Stürmer an die vorderste Front. Von ihm verabschiedete sich Schmid nachher besonders herzlich. Was auf Gegenseitigkeit beruhte. Das Talent war vor seinem Autounfall bei Schmid bereits erste Wahl.

Beinahe hätte Huskovic nach 80 Minuten für Austrias Führung gesorgt, doch da scheiterte er an Tormann Henrik Bonmann. Beinahe wäre die Austria wie gegen Legia Warschau wieder in der Nachspielzeit k.o. gegangen. Wie beim 3:5 gegen die Polen erneut durch Joker. Zunächst traf Adis Jasic die Latte, dann köpfte Thomas Sabitzer aus kürzer Distanz vorbei. Die klarste Chance im ganzen Spiel, auch wenn Wolfsbergs Innenverteidiger Dominik Baumgartner vor der Pause bei einem Schuss des in der Pause ausgetauschten Dominik Fitz auf der Linie rettete. „Mehr war heute nicht möglich“, gestand Fischer, „wir waren etwas müde, speziell vor der Pause. Da fehlte uns der Tiefgang!“ Vielleicht, weil mit Andreas Gruber auch nur ein violetter „Sprinter“ am Rasen war. Sportvorstand Jürgen Werner versicherte im „Sky“-Interview, dass wegen der fehlenden Europacup-Einnahmen kein Spieler zu Dumpingspreisen verkauft wird.

Foto: Mario Urbantschitsch.

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