Sonntag Abend wird man Christopher Trimmel wieder in Hütteldorf sehen. Beim Abschiedsspiel von Rapids Ehrenkapitän Steffen Hofmann, zu dessen Freunden er in gemeinsamen grün-weißen Zeiten immer gezählt hatte, zu dem der Kontakt nie abriss, auch als Trimmel vor vier Jahren bei Union Berlin in der zweiten Liga anheuerte. Bei den „Eisernen“ aus dem Osten der Hauptstadt geht „Trimbo“ jetzt in seine fünfte Saison. Das Ansehen des Rechtsverteidigers steigt mit seinem Alter: Er ist heißer Kandidat, Felix Kroos, den Bruder des Real Madrid-Stars, als Kapitän abzulösen. Der gilt nach einer schwachen Saison als angezählt, Trimmel als unumstritten. Vor der Rapid-Zeit war er Torjäger im burgenländischen Horitschon. Ein Ort, auch bekannt für seine exzellenten Rotweine Bei Trimmel verhält es sich ähnlich: Je älter der Wein, desto besser.
Die hohen Ziele, den Aufstieg, verpasste Union Berlin, letzte Saison ganz klar. Das änderte nichts am Ausbau der Kultsttätte, des Stadions an der Alten Försterei, das dann Erstligaansprüchen genügen würde. Die Enttäuschung hatte bei der Union schon während der Saison eiserne Konsequenzen. Zunächst musste Trainer Jens Keller gehen, ohne den es aber schlechter lief. Jetzt ist auch der ehemalige Rapid-Sportchef Helmut Schulte nicht mehr dabei. Zu den acht Spielern, die nicht mehr zum Kader zählten, gehört auch Trimmels burgenländischer Landsmann Philipp Hosiner, der letzte Woche von der Spree an die Mur zu Vizemeister Sturm Graz gewechselt war. Mit Christoph Schösswendter gibt es noch einen Ex-Rapidler bei den Eisernen, doch der ist außen vor. Möglich, dass auch der lange Innenverteidiger noch wechselt.
Bei Trimmel ist vor seiner fünften Saison bereits eine Verlängerung des bis 2019 laufenden Vertrags im Gespräch. weil seine Leistungen so konstant gut waren. Er macht sich keinen Stars, wartet ab, was auf ihn zukommt. Erstmals hat er einen Schweizer Trainer,den ehemaligen Baseler Meistermacher Urs Fischer. Für Trimmel ein bekanntes Gesicht: Fischer war Trainer beim FC Thun, als er mit Rapid im Herbst 2013 in der Gruppenphase der Europa League auf die Schweizer getroffen war. Der Burgenländer ist auch bei den Fotografen stets im Blickpunkt. Wenn er im Trainingslager in Nordrhein Westfalen Bälle aus dem Fluss holt, bedeutet das ein Foto des Tages. Unter dem Motto: voll im Fluss. Ein Ziel hat er noch immer im Auge, obwohl er weiß, das dies auf Grund der Konkurrenten wie Stefan Lainer, England-Legionär Moritz Bauer oder Leipzigs Konrad Laimer mit fortschreitendem Alger immer schwer wird, es in die Tat umzusetzen: Die Rückkehr ins Nationalteam. Aber vielleicht verbindet Franco Foda oder einer seiner Assistenten wie Thomas Kristl und Imre Szabics den nächsten „Besuch“ in Berlin bei Herthas Österreicher Valentino Lazaro mit einem in Köpenick, in der Alten F Försterei.