Fußball

Vorbild Trimmel: Rapid sollte sich an Union Berlin ein Beispiel nehmen

Letzter Test für Rapid am Mittwoch beim deutschen Kultklub Union Berlin in der Alten Försterei. Der bringt ein Wiedersehen mit Christopher Trimmel (Bild). 2014 war er nach sechs Jahren Grün-Weiß ablösefrei zum damaligen Zweiligisten, verpflichtet vom damaligen Sportchef Helmut Schulte, der den Burgenländer aus seiner Rapid-Zeit kannte. Trimmel machte den Aufstieg von Union mit, den Höhenflug in die Europa und  Champions League, bestritt in neun Jahren 302 Spiele, um 103 mehr als für Rapid.  Trimmel geht in seine zehnten Saison mit den „Eisernen“, ist seit fünf Jahren Kapitän, der dienstälteste Profi im Kader, längst Identifikationsfigur und Publikumsliebling, einer der besten „Standardspezialisten“ in der Bundesliga. So wie früher Steffen Hofmann bei Rapid. Zu seinem ehemaligen Kapitän, jetzt Geschäftsführer bei Rapid, ließ Trimmel den Kontakt nie abreißen.

Er steht vor einer schwierigen Situation. Mit dem kroatischen Teamspieler Josip Juranovic hat Trimmel einen starken, neun Jahre jüngeren Konkurrenten auf seiner Position an der rechten Außenbahn. Letzte Saison setzte der Schweizer Trainer Urs Fischer, der 2015/16 Marc Jankos „Chef“ beim Schweizer Meister FC Basel war, Trimmel „nur“ in 25 von 34 Bundesligaspielen ein. Zwanzigmal in der Startelf, fünfmal als Joker: „Konkurrenz belebt das Geschäft“ sagt Trimmel, „ich bin Kapitän dieser Mannschaft. Ein Kapitän sollte immer am Platz stehen, mein Ehrgeiz treibt mich an, dass dies passieren wird!“ Einige Berliner Medien eröffneten bereits Spekulationen, dass Fischer möglicherweise einen anderen Kapitän bestimmen wird.

Im September wird Trimmel erstmals die Champions League Hymne am Rasen hören. Allerdings nicht in der Alten Försterei, in der es nur bei einem Fassungsvermögen von 22.000 (alle überdacht) nur 3617 Sitzplätze gibt, sondern im großen Olympiastadion. Er ahnt, dass dies eher surreal wird: „Wir können die sechs Gruppenspiele genießen. Vielleicht werden es mehr, aber das tägliche Brot bleibt die Bundesliga!“ Die Champions League-Hymne hören die Spieler in Grün-Weiß nur vor dem TV-Gerät. Sie müssen sich für die Conference League qualifizieren. Aber Rapid sollte sich an Union Berlins Höhenflug ein Vorbild nehmen. Punkto unglaublichen Zusammenhalt und Stimmung in der Mannschaft. Oder wie man aus seinen Möglichkeiten das Maximum herausholt.

Rapid spielt in Berlin und auch Sonntag im Cup gegen den Regionalliga-Klub Donaufeld am Sportclub-Platz ohne die Legionäre Nenad Cvetkovic (muskuläre Probleme) und Aleksa Pejic (Schambeinentzündung). Daher wird es spannend, welche Besetzung Barisic Mittwoch für das Abwehrzentrum und das zentrale Mittelfeld wählen wird. In dem sich nach den Erfahrungen der letzten Saison andere und jüngere Varianten eigentlich aufdrängen. Von den Neuerwerbungen wird nur eine beginnen: Matthias Seidl im offensiven Mittelfeld. Für Barisic ein Top-Charakter und Superspieler, der Rapid noch viel Freunde bereiten wird. Union Berlin holte prominene Neue als Leihgaben: Den Ex-Salzburger Brenden Aaronson  von Premier League-Absteiger Leeds, David Fofana, einen Mittelstürmer aus der Elfenbeinküste, von Chelsea.

Foto: Reuters.

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