Fußball

Neu bei Austria waren vor allem die Tore von Haris Tabakovic

Der Austria gelang im ersten Pflichtspiel unter dem neuen Trainer Michael Wimmer durch das 3:1 (1:0) im violetten Duell gegen Klagenfurt auf Kosten der Kärntner der Sprung unter die ersten sechs, nur noch einen Punkt hinter dem Fünften Rapid. Das kann man durchaus aus gelungenen Einstand bezeichnen. Aber war es auch er ausgerufene Neustart, eine andere Austria als im Herbst unter Manfred Schmid? Nur mit Vorbehalt. Neu waren vor allem Tore von Haris Tabakovic i(Bild oben) in der Bundesliga. Es waren die ersten zwei des Schweizers, die den Sieg möglich machten. Zu den „Vorwürfen“ von Sportvorstand Jürgen Werner und Sportchef Manuel Ortlechner in Richtung von Wimmers Vorgänger Manfred Schmid gehörte auch, ihren Sommerkauf Tabakovic nicht forciert zu haben.

Die Fans dankten Schmid und seinem Assistenten Cem Sekerlioglu vor Anpfiff mit einem Riesentransparent auf ihrer Tribüne, darüber konnten Werner und Ortlechner die Köpfe von Schmid und Sekerlioglu sehen. Im Finish nach Klagenfurts Anschlusstor nach einem Eckball wurde die Aufforderung an die AG-Vorstände Gerhard Krisch und Werner sowie an Ortlechner, sich vom Verteilerkreis zu schleichen, in die Höhe gehalten.  Nicht gerade die feine Art. Da wollen einige „Wilde“ die Realität nicht sehen: Ohne den Einstieg der Investoren um Werner würde es die Austria in der Form gar nicht mehr geben. Werner, der beim Einstandssieg einen violetten Pullover trug, traut sich zu, den schlafenden Riesen Austria zu wecken: „Aber das wird ein Marathon!“

Tabakovic gehörte auch unter Wimmer nicht zur Startelf. Weil er sich Dienstag im Training an der Wade verletzte, danach nur 35 Minuten beim Abschlusstraining mitmachte. Nach 23 Minuten musste ihn Wimmer einwechseln, da der gemeinsam mit Nikola Dovedan als Spitze aufgebotene Dominik Fitz verletzt ausschied. Nur acht Minuten später brachte Tabakovic die Austria in Führung. Durch ein Zaubertor mit der Ferse nach Pass von Dovedan. Der Schönheitsfehler dabei: Dovedan kam durch ein Foul an Thorsten Mahrer zum Ball. Nicht nur für Klagenfurts Trainer Peter Pacult war es unverständlich und unglaublich, dass weder Referee Manuel Schüttengruber noch sein Bruder Clemens als Assistent, vor dessen Augen sich dies abspielte, sah. Und dass der VAR Stefan Ebner darin keine grobe Fehlentscheidung sah, sich daher bei Schüttengruber nicht meldete: „Der VAR macht es jede Woche anders“. Da dachte er wohl auch an das umstrittene Tor des LASK, durch das Klagenfurt eine Woche zuvor aus dem Cup flog.

Tabakovic traf auch kurz nach der Pause, als sich Mahrer bei einer Flanke von Aleksandar Jukic verschätzte.  Und er leistete den Assist zum dritten Jokertor der Austria durch Can Keles, der auch im August beim 3:3 in Klagenfurt getroffen hatte, in der Nachspielzeit. Was Tabakovic nachher in die Sky-Mikrofone sagte, kann man durchaus als Kritik an Schmid verstehen: „Ich brauche Vertrauen, dann zahle ich was zurück. Wenn ich die ganze Zeit auf der Bank sitze, habe ich das nicht. Ich bin ein Spielertyp, der von Flanken lebt. Jetzt habe ich einen zweiten Stürmer vorne und es wird mehr geflankt!“  Er wusste aber auch, dass er im Herbst eine Leistung oft nicht abrufen konnte. Für Wimmer erfüllte Tabakovic die Erwartungen: „Er hat vorne gut als Wandspieler funktioniert, weiß, wo das Tor steht. Darum ist es für uns sehr wichtig“

Trat die Austria mutiger auf als noch im Herbst? Entscheidend anders war das Anlaufen“der Gegner am Sonntag nicht. Auch wenn kein Austrianer in der Nähe war, folgten Klagenfurter Fehlpasses. Auffällig war, dass Marvin Martins in neuer Rolle als Innenverteidiger der Mannschaft Halt gab. Manuel Polster fiel schon im Herbst mit seiner Schnelligkeit positiv auf. Ob der Israeli Matan Baltaxa als Innenverteidiger besser ist als Matteo Meisl, lässt sich nach einem Spiel nicht feststellen. Sonntag sah es nicht unbedingt danach aus. „Nach 70 Minuten ist uns etwas der Akku ausgegangen und haben wir bis zum Schluss schon zittern müssen“, meinte Wimmer. Ohne dass Klagenfurt zu einer klaren Ausgleichschance kam. „Uns haben die Basics gefehlt. Wir waren bei den Zweikämpfen nicht dabei“, gestand Pacult.

Siegreich wie Wimmers Debüt war auch das Comeback von Markus Schopp als Hartberg-Trainer. Mit dem 1:0 (0:0) in Ried gab Hartberg die rote Laterne des Letzten an die Verlierer weiter. Ein guter Beginn für Schopp. Für das goldene Tor sorgte Dominik Frieser per Kopf. Er traf erstmals, seit er im letzten August von Cesena zurück nach Österreich kam, in der Bundesliga erstmals seit Juni 2020, als er noch den Dress des LASK trug. Hartberg setzte von seinen Winterkäufen nur zwei ein und die in der Startformation (Linksverteidiger Markus Pfeifer und Donis Avdijaj). Gleich fünf von insgesamt 13 in der ganzen Runde waren es bei Altach.  Aber die konnten die 0:1 (0:1)-Heimniederlage gegen den LASK nicht verhindern, obwohl die Linzer praktisch die ganze zweite Hälfte nach Gelb-Rot für Branko Jovicic nur mit zehn Mann spielten. „Wir waren klar besser“, freute sich Trainer Didi Kühbauer.

Foto: FotobyHofer/Christian Hofer.

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