Schlusspfiff für den einziger österreichischen Trainer Trainer in der nordamerikanischen Major Soccer League: Jochen Schneider, der deutsche Sportdirektor von Red Bull New York beendete Montag die Ära des 46 jährigen Gerhard Struber. Der schwache Saisonstart mit nur einem Sieg, sechs Unentschieden und vier Niederlagen weit hinter den Erwartungen, lieferte den nachvollziehbaren Grund in der dritter Saison von Struber in New York. Die Bullen sind in der Eastern Conference nur Letzter, standen in den letzten Jahren im Schatten des Lokalrivalen New York City. Der Vertrag von Struber, der in 87 Spielen auf den bescheidenen Punkteschnitt von 1,40 kam, wäre bis Saisonende gelaufen. Schneider übernahm den Job in New York vor einem Jahr. Zuvor war er zwei Jahre lang ein nicht sehr erfolgreicher Sportchef bei Schalke, zuvor Teamkoordinator bei RB Leipzig und auch bei Red Bull Salzburg. Vier Jahre lang von 2015 bis 2019.
Schon aus dieser Zeit kannten sich Schneider und Struber, der damals verschiedene Funktionen bei Liefering hatte. Im Sommer 2019 bekam Struber den Job bei Wolfsberg, lieferte dort am 19. September mit dem 4:0-Auswärtssieg in der Europa League gegen Borussia Mönchengladbach weltweit Schlagzeilen. Der Außenseiter aus Kärnten blamierte den deutschen Favorit. Zwei Monate später kassierte Wolfsberg für Struber eine sechsstellige Ablöse. Er wechselte aus dem laufenden Vertrag nach 21 Spielen (Punkteschnitt 1,76) nach England zu Barnsley, damals Abstiegskandidat in der Championship. Struber schaffte in der letzten Runde den Klassenerhalt, beendete jedoch im Oktober 2020 das Kapitel beim Zweitligisten nach 39 Spielen (Punkteschnitt 2,18) Ein Dreijahresvertrag bei Red Bull New York lockte. Aber dort gelang es ihm nicht, in die Erfolgsspur zu kommen: Dreimal hintereinander, von 2020 bis 2022, bedeutete schon die erste Play-off-Runde die Endstation. Heuer sollte der große Aufschwung gelingen. Das Gegenteil war der Fall.
Daher bedeutete eine 0:1-Heimniederlage gegen Philadelphia Union am letzten Wochenende das Ende. Es galt als offenes Geheimnis, dass der Trainerjob bei Österreichs Meister das große Ziel in Strubers Trainerkarriere bedeutete. Einige sahen ihn sogar als Favorit für die Nachfolge von Matthias Jaissle, wann immer dessen Tätigkeit enden sollte. Die New Yorker Bilanz wird es sicher erschweren, dies zu schaffen.
Foto: Red Bull New York.
