Fußball

Nur um Rekordablöse für Trainer! Rose wird in Leipzig zum Thema

Der gefragteste, deutschsprachige Trainer kommt offenbar aus Graz und heißt Ralph Hasenhüttl.  Als Reaktion auf die Absage von Thomas Tuchel an Bayern München für die Nachfolge von Jupp Heynckes kämpfen die Bosse des deutschen Meisters  um den bei RB Leipzig bis 2019 unter Vertrag stehenden Steirer. Gegen Borussia Dortmund, wo der 50jährige die erste Alternative zur Vertragsverlängerung von Peter Stöger sein soll, dem man insbesondere das Ausscheiden in der Europa League gegen Red Bull Salzburg vorhält und die Tatsache, dass die Borussia nicht mehr so attraktiv wie zuvor unter Jürgen Klopp und auch Tuchel spielt. Da zähen zwölf Bundesligaspiele in Serie ohne Niederlage nicht.

Über den angeblichen Kampf um Hasenhüttl berichtete „Bild“ am Dienstag fast ebenso lang wie über Deutschlands Duell gegen Brasilien in Berlin. Als Indiz für Bayerns großes Interesse an dem ehemaligen Stürmer, der von 2002 bis 2004 bei den Bayern-Amateuren  gespielt und dort auch seine Karriere beendet hatte, dient ein Ausspruch von Bayerns Präsident Uli Hoeneß im Dezember 2016, wonach Hasenhüttl zu den drei Kandidaten zählt, über die man nachdenken müsse, wenn man einen deutschsprachigen Trainer suche. Jetzt ist es der Fall. Zudem hat Hasenhüttl in Hermann „Tiger“ Gerland, seinem früheren Trainer bei den Amateuren, einen großen Befürworter. Die Meinung von Gerland zählt in Bayers Chefetage doch etwas. Was außer dem sogenannten Stallgeruch noch für den ersten österreichischen Trainer bei Bayern sprechen dürfte:  Vor eineinhalb Wochen ließ er sich ein Konzept einfallen, mit dem RB Leipzig erstmals Bayern besiegen konnte.

Was gegen ihn spricht: Vor nicht allzulanger Zeit erklärte er freimütig, sich noch nicht reif genug für Bayern zu fühlen. Aber es soll inzwischen nicht mehr in Stein gemeisselt sein, da es in Leipzig knirscht, seit Hasenhüttl zuletzt öffentlich einforderte, mehr Rückendeckung zu bekommen und die Erwartungshaltung anzupassen. Auch seine Anregung, künftig nicht nur Spieler bis höchsten 23 Jahre zu holen, sondern auch gestandene Routiniers für die Defensive, stieß bei Sportchef Ralf Rangnick nicht unbedingt auf großen Beifall. Hasenhüttl betont seinen Vertrag bis 2019, eine Verlängerung darüber hinaus wird es im Schnellverfahren nicht geben. Das stellt auch Klubchef Oliver Mintzlaff klar, der alle Spekulationen um seinen Trainer gelassen verfolgt. Wenn man ihn Richtung München oder Dortmund gehen lässt, dann nur für eine neue Rekordablöse. Bisher am teuersten war letzte Sommer der Wechsel des Holländers Peter Bosz von Ajax Amsterdam zu Dortmund, der fünf Millionen Euro kostete. Hasenhüttl aus dem Vertrag zu kaufen soll nach Leipziger Andeutungen doppelt so teuer sein.

In der Schweiz wird hingegen spekuliert, dass Bayern und Dortmund um Lucien Favre kämpfen, der sich mit OGC Nizza bereits geeinigt haben soll, im Sommer aus seinem Vertrag aussteigen zu können. Der 60jährige Ex-Gladbach-Trainer soll bereits um drei Millionen Ablöse zu haben sein. Pikant, das inmitten dieser Gerüchteküche am Samstag Bayern und  Dortmund in der Allianz-Arena aufeinandertreffen, dabei der überlegene Titelverteidiger und Tabellenführer seinen sechsten Titel hintereinander fixieren kann. Dortmunds Boss Hans Joachim Watzke hat inzwischen den Vertrag mit Sportchef Michael Zorc bis 2021 verlängert, obwohl dessen Personalpolitik inzwischen nicht mehr außer Diskussion steht. Was das für Stöger bedeutet? So richtig weiß das keiner.

Sollte sich bei Hasenhüttl und RB Leipzig tatsächlich etwas ändern, wird das garantiert auch Salzburg spüren. a sucht Rangnick einen Trainer und wird hundertprozentig vorrangig  Salzburgs Erfolgscoach Marco Rose im Visier haben. Würde genau passen: Der 41jährige ist gebürtiger Leipziger, war Spieler unter Rangnick bei Hannover, kam noch in dessen Sportchefära nach Salzburg. Red Bull-Boss Didi Mateschitz prophezeite erst vor kurzem vielsagend, Rose werde bald so attraktive Angebote erhalten, die er so in Salzburg nie bekommen kann, um ihn zu einem Weiterverbleib zu überreden. Aber Rose hat einen Vertrag bei Österreichs Meister bis 2019. Auch für ihn würde eine Ablöse fällig werden.

Dann wäre auch der Trainermarkt in der Bundesliga etwas in Bewegung. Würde sich nicht nur auf die Fragen beschränken, wie es bei Rapid weiter mit Goran Djuricin weiter geht und wann Wolfsberg-Präsident Dietar Rilrrt einen Trainer findet, der zur Klubphilosophie passt. Von der angekündigten schellen Entscheidung über den Nachfolger von Heimo Pfeifenberger ist keine Rede mehr. Sein Assistent Robert Ibertsberger und Hannes Jochum trainieren den Vorletzten bis auf weiteres interimistisch.

 

 

Meist gelesen

Nach oben