Fußball

In Luxemburg ist eigentlich nichts zu gewinnen

Selbst ein Sieg über Dänemark in Silkeborg kann für Österreichs U 19 am Dienstag  zu wenig sein, um die Endrunde der Europameisterschaft zu schaffen. Die U21 muss ab 18 Uhr in der Südstadt gegen Mazedonien gewinnen, um  seine Chance auf ein EM-Ticket zu wahren, zumal Tabellenführer Serbien und der Zweite Russland letzten Donnerstag gewonnen haben. Für Franco Fodas Nationalteam ist im ersten Auswärtsspiel seiner Ära gegen Luxemburg eigentlich nichts zu gewinnen. Ein Sieg gegen die Nummer 83 der Weltrangliste entspricht der Papierform, ein Unentschieden würde bereits als Misserfolg abqualifiziert werden, auch wenn Luxemburg keine Niederlage in den letzten fünf Heimspielen kassierte. Es geht einzig darum, trotz aller Umstellungen die erst Freitag durch das 3:0 gegen Slowenien entstandene positive Stimmung für die Juni-Kracher zu prolongieren. Am Tag, an dem der Verkauf von Einzeltickets für das Nachbarsduell gegen Weltmeister Deutschland am 2. Juni in Klagenfurt beginnt. 13.000 der 30.000 Karten sind bereits durch den Aboverkauf für die Klagenfurter Spiele gegen Slowenien und Deutschland abgesetzt.

Die größte Herausforderung wird für Marko Arnautovic & Co vor rund 5000 Zuschauern im Stade Josy Barthel sein, eine ähnliche aggressive Einstellung und Laufbereitschaft zu zeigen wie vier Tage zuvor. Österreichs letztes Match in Luxemburg liegt schon  43 Jahre zurück. Am 16.März 1975 rettete Hans Krankls Tor eine Viertelstunde vor Schluss ein mühsames 2:1 in der Qualifikation zur EM 1976. Der damalige Teamchef Leopold Stastny versuchte zum ersten und einzigen Mal Mittelfeldmotor Roland Hattenberger als rechten Verteidiger. Österreich lief ab der 12. Minute mit Herbert Prohaska und Josef Hickersberger im Mittelfeld einem Rückstand hinterher. Dem eingewechselten Helmut Köglberger gelang erst in der 58. Minute das Ausgleich. Nach dem Zittersieg gab´s fast nur Kritik. Der  „Neuauflage“ davon versucht Foda vorzubeugen, in dem er das Match zur Qualifikation für die nächste drei Partien ausrief: „Jeder kann und muss sich zeigen“. Sonst fehlt er unter Umständen gegen Russland, Deutschland und  Brasilien. Obwohl schon schlimmes passieren muss, dass der Teamchef Konsequenzen zieht: „Das sind Menschen und keine Maschinen. Da kann man schon auch mal einen schwächeren Tag erwischen.“ Aber das darf nicht an der Einstellung liegen. Das ist die Vorgabe für alle, die Dienstag Abend ihre Chance bekommen. Foda versicherte vor dem Abschlusstraining in Luxemburg: „Wenn wir so entschlossen auftreten wie gegen Slowenien, dann werden wir auch gewinnen.“ Für ihn habe das Match, in dem Stefan Ilsanker wegen Knieproblemen ausfällt und daher Aleksandar Dragovic sicher beginnen wird, die gleiche Wichtigkeit und Wertigkeit  wie die nächsten drei  gegen Russland, Deutschland und Brasilien. Drei Siege zum Start schafften als letzter Teamchef zwei bereits verstorbene vor 36 Jahren: Georg Schmidt mit Felix Latzke an seiner Seite vor der Weltmeisterschaft 1982, Erich Hof im Herbst danach.

Wenn man ehrlich ist: Wenn es selbst mit Abstrichen in Luxemburg ähnlich überzeugend wird wie beim Heimsieg gegen Slowenien, dann bedeutet das schon viel. Für die U21 kann es hingegen nach dem 0:5-Debakel im Test gegen Dänemark am letzten Donnerstag in Wr.Neustadt nur besser werden. Teamchef Werner Gregoritsch hofft auf die Wirkung der heilsamen Watschen. Mazedonien hat sein Team seit der 0:4-Heimniederlage gegen Österreich im November fast total verändert, verlor Donnerstag in Skopje gegen Russland erst durch ein Tor in der 93. Minute 3:4. Die Gregoritsch-Hoffnungen haben auch Namen. Zwei Legionäre von Ajax Amsterdam und RB Leipzig sollen für mehr Stabilität und Linie sorgen: Max Wöber, den ihm Foda zur Verfügung stellte, in der Abwehr, Konrad Laimer im Mittelfeld. Und auch der Donnerstag verletzt ausgeschiedene Kapitän Philipp Lienhart wird einsatzfähig sein. Also beginnt die Bestbesetzung. Im Tor spielt wie beim 4:0 in Skopje Paul Gartler, die Rapid-Leihgabe bei Kapfenberg.

 

Meist gelesen

Nach oben