Mit dem zweiten Sieg im vierten Spiel mit Ralph Hasenhüttl als Trainer ist Wolfsburg noch nicht alle Sorgen los: Der Vorsprung auf den Relegationsplatz, auf dem derzeit Bochum liegt, beträgt nur vier Punkte. Und darum sollte Wolfsburg auch Samstag in Freiburg etwas mitnehmen. Anzunehmen, dass Hasenhüttl die Mannschaft, die letzten Samstag gegen Bochum 1:0 gewann, ihn jubeln ließ (Bild), nicht ändern wird. Und das heißt für Patrick Wimmer, erneut nicht zur Startelf zu gehören. Was für ihn und seine Chancen, zu Österreichs Kader bei der Europameisterschaft zu gehören, nicht wirklich günstig ist. Aber der Ex-Austrianer befindet sich in prominenter Gesellschaft: Auch ein Fixstarter im dänischen Team (Verteidiger Joakim Maehle) und der kroatische Teamstümer Lovro Majer, der teuerste Einkauf in Wolfsburg Vereinsgeschichte, kamen nicht zum Zug.
Hasenhüttl begründete dies mit einem Spruch, den er in gemeinsamen Leipziger Zeiten von Ralf Rangnick, der ihn engagiert hatte, hörte: „Wir haben nicht die schönsten Bäume auf dem Platz. Aber, wenn man sie zusammenstellt, ist es der schönste Wald.“ Wie lange Dribbler Wimmer nicht zum schönsten Wald von Hasenhüttl gehören wird? Bei der Mannschaft punktete der neue Trainer, als er Stürmer Kevin Behrens öffentlich vor der Kritik von Ex-Bayern-Star Mario Basler, der ihn in einem Podcast als durchschnittlichen Zweitligaspieler bezeichnete, in Schutz nahm, Baslers Worte als absolut respektlos bezeichnete: „Ich weiß schon, was ich an Kevin habe“, behauptete er, lobte Behrens, der im Jänner, vor Hasenhüttls Zeit, um zwei Millionen Euro von Union Berlin kam, letzten Oktober drei Minuten im deutschen Team spielen durfte, als Voll-Profi und absoluten Mannschaftsspieler.
Aber zugleich sorgte Hasenhüttl für Aufregung, weil er ankündigt, zur nächsten Saison den Kader, zu dem aktuell 27 Spieler gehören, zu verkleinern. Auch weil er es hasst, ein paar auf die Tribüne verbannen zu müssen. 19 würden reichen, den Rest möchte er mit jungen Spielern auffüllen, die auf diese Art ihre Chancen bekommen sollten: „Es geht darum, eine Atmosphäre zu schaffen, in der sich alle wichtig und geschätzt fühlen. Das kann ein entscheidender Faktor sein.“ Wimmers Vertrag läuft bis 2027, der von Österreichs Ex-Teamkeeper Pavao Pervan bis 2025.
Foto: Vfl Wolfsburg.