Austrais „Tor-Benni“ Pichler traf in jedem der letzten drei Spiele je einmal. Diese Serie haben die 20 jährigen Stürmer des FC Swarovski Tirol, die dänische Juventus-Leihgabe Niklas Frederiksen und Kelvin Yeboah nicht. Noch nicht? Treffen sie Sonntag Nachmittag gegen die Austria in der Generali-Arena, dann wär es auch ihr drittes Spiel hintereinander mit einem Erfolgserlebnis. Frederiksen (Bild oben rechts) kam bei den Siegen gegen LASK und Altach auf drei seiner insgesamt sieben Treffer, Yeboah auf zwei seiner vier. Dieses schnelle Duo muss die Austria-Abwehr in den Griff bekommen, um den zweiten Saisonsieg in den violetten Heim-Dressen zu feiern, den ersten seit dem 2:1 gegen Ried in der zweiten Runde am 20. September. „Die Tiroler sind super drauf“, gab Austrias General Manager Peter Stöger zu, „es wird sich zeigen, ob es bei uns für mehr reicht!“
Für mehr als Platz sieben. Ein Sieg könnte einen Platz unter den ersten sechs bringen, würde den Rückstand auf den Überraschungs-Fünften aus Tirol auf drei Punkte reduzieren. Stöger sah auch einen anderen Aspekt: „Es tut uns seelisch auch ganz gut, durch die zwei Siege auch etwas Luft nach unten zu haben.“ Zu Altach und Admira. Die sechs Punkte gegen Ried und Admira bedeuten den besten Start der Austria in ein Kalenderjahr seit 2013. Seit dem Jahr des letzten Meistertitels, bei dem der Trainer auch Stöger hieß. Jetzt erkannt er eine Steigerung in Sachen Teamgeist: „Sie arbeiten mehr gemeinsam als noch im Herbst. Wir hatten im Sommer einen Umbruch, der Zeit erfordert!“
Tirol könnte eine gute Woche mit dem dritten Sieg hintereinander weiter vergolden, in Sphären kommen, in denen Träume erlaubt sind. Denn sieben Siege nach 14 Runden bedeuten schon vor dem Austria-Spiel einen mehr als in der gesamten letzten Saison. Zwei Auswärtsspiele hintereinander wie gegen Rapid im Dezember und den LASK im Jänner gewannen die Tiroler seit dem Aufstieg nicht. Mit vier Auswärtssiegen gelangen bis jetzt schon so viele wie in der gesamten vergangenen Saison. Da fiel Trainer Thomas Silberberger aber auch das Sprichwort vom Esel sein, der auf das Glatteis tanzen geht, wenn es ihm gut geht: „So etwas brauchen wir wirklich nicht!“ Die Tiroler fuhren bereits Freitag nach Wien. Nicht nur, um Freitag und Samstag auf Rasen trainieren zu können, was in Tirol nicht möglich wäre, sondern auch wegen der Riesenbaustelle im Kabinentrakt im Wattens. Es war sozusagen in Flucht vor den nervenden Geräuschen der Presslufthämmer. „Wir rechnen uns schon etwas aus“, versicherte Silberberger vor dem Match am Verteilerkreis, wo die Tiroler letzte Saison als Aufsteiger je einmal gewannen und verloren, „es wird ein schachähnliches Spiel. Wer den ersten falschen Zug macht, wird das Nachsehen haben!“
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