Die Vereinigung der Fußballer hatte keine Pfingstruhe. Wehrte sich mit ihrem Vorsitzenden Gernot Baumgartner (Bild) und seinem Team gegen die Versuche des ÖGB via younion-Gewerkschaft, via nicht wirklich gelungenem youtube-Video die Spieler aus der Bundesliga und zweiter Liga mit einem Angebot zur Gratis-Mitgliedschaft bei younion von der VdF abzuwerben. Der Konter: Post für ÖFB-Präsident Wolfgang Katzian und den younion-Vorsitzenden Christian Meidlinger. Ein offener Brief, unterschrieben von den Spielervertretern der zwölf Bundesligaklubs und 16 Zweitligisten. Das nennt man eine klare Ansage.
Darin bezeichnen etwa Nicolas Seiwald von Meister Red Bull Salzburg, Jörg Siebenhandl vom Cupsieger Sturm Graz, Alexander Schlager vom LASK, Christopher Dibon von Rapid, Manfred Fischer von der Austria oder aus der zweiten Liga Michael Liendl vom Tabellenführer GAK und der erfahrene Vienna-Torhüter Andreas Lukse die Spielervereinigung als ihre einzige berufliche Interessenvertretung in Sachen Fußball. Alle Spieler seien freiwillig und aus voller Überzeugung Mitglieder der VDF, da sie ihre Interessen bestmöglich vertritt. Das Verhalten der sogenannten Fußballgewerkschaft younion gefährde die Spielervertretung nachhaltig. Katzian wird höflich, aber bestimmt aufgefordert, dies zu respektieren und zu akzeptieren. Dazu gehöre auch das Grundrecht, Kollektivverträge zu verhandeln. Der Gewerkschaftsbund solle künftig die Spielervereinigung nicht mehr behindern und sie als alleinige Interessensvertretung im Fußball anerkennen.
Wie Katzian darauf reagieren wird? Er war von 2007 bis 2018 Präsident der Wiener Austria. In dessen Ära fielen der bisher letzte Meistertitel, aber auch Beschlüsse, die zur derzeit prekären finanziellen Lage der Violetten führen. Die natürlich auch den neuen Präsidenten der Austria, Kurt Gollowitzer, beschäftigt. Irgendwie schaffte es Katzian, nie wirklich damit in Zusammenhang gebracht zu werden. Bisher äußerte sich Katzian nie öffentlich zum Konflikt zwischen younion und Spielervereinigung. Agierte nur hinter den Kulissen mit Telefonaten im Sinne der Gewerkschaft. Ob ihm die Post der Spieler nachdenklich machen wird? Abwarten. Es kann aber auch durchaus sein, dass er sie einfach ignoriert und darüber ähnlich denkt wie über manche Pläne der Regierung, der er dann ausrichtet: „Haut´s euch über die Heisa!“
Foto: VdF/Bildagentur Zolles KG/Harson.
