Fußball

Prödl zu Fodas neuem Teamkandidaten Barnes: „Immer unangenehm!“

Dienstag wird Österreichs Teamchef Franco Foda seinen Kader für die Tests gegen Slowenien in Klagenfurt und in Luxemburg nominieren. Am Wochenende zuvor ist er in London unterwegs: Samstag bei WestHam-Burnley, Sonntag bei Arsenal-Watford im Emirates Stadium. Noch mehr als Marko Arnautovic bei WestHam und Sebastian Prödl, sein ehemaliger Schützling bei Sturm, als Watford Abwehrchef, wird Foda  die Nummer 10 bei Burnley interessierten: Ist der 28jährige Stürmer Ashley Barnes (Bild oben) wirklich einer, der Österreich in der bevorstehenden neuen Nations League gegen Bosnien und Nordirland und dann in der Qualifikation für die Europameisterschaft 2020  helfen kann? „Wir beurteilen unsere Kandidaten nach ihren Leistungen über Monate hinweg, nicht in einem Spiel“ verriet Foda letzten Montag bei ServusTV im „Talk auf Hangar 7“. Eine kleine Antwort auf die Forderung von Rapids Trainer Goran Djuricin, seinen Tormann Richard Strebinger einzuberufen.

Die Profikarriere von Barns begann 2007 bei Plymouth in der Championship, sprich zweite Liga. Als er ein Jahr später unter Andi Heraf sein einziges Spiel in Österreichs U20 bestritt, war er gerade an Salisbury verliehen. Wie danach an Estabourne, Torquay und Brighton&Hove. Den „Seagulls“ verhalf er dann zum Aufstieg aus der League One (dritte Liga) in die Championship, unter anderem mit dem entscheidenden Tor. 2010 kaufte ihn Brighton fix für nach heutigen Maßstäben bescheidenen 470.000 Euro. Im Jänner 2014 wechselte er dann nach Burnley, schaffte dort 2016 den Aufstieg  die Premier League. In der erzielte er in dieser Saison  fünf Tore in 28 Spielen, insgesamt 18 in 119. Im Herbst traf er beim 2:0 gegen Swansea, zum 1:0 gegen Stoke, am Boxing Day  beim 2:2 gegen Manchester United in Old Trafford, Heuer in den letzten zwei Runden beim 1:1 gegen Southampton und 2:1 gegen Everton. Wenn Barnes trifft, dann verliert Burnley nicht. Barnes, dessen Marktwert derzeit bei vier Millionen liegt,  läßt sich von der in London ansässigen Base Soccer Agency beraten. So wie Kyle Walker, der englische Teamverteidiger in Dursten von Manchester City, Ashley Young von Manchester United, Aaron Ramsey und Alex Iwobi von Arsenal oder Ademola Lookman, derzeit Leihgabe von Everton bei Ralph Hasenhüttl und RB Leipzig.

„Wenn er qualitätsmäßig überzeugt, werden wir alles versuchen, dass er Österreicher wird“, kündigte Foda an. Barnes hat eine Kärntner Großmutter, aber keinen österreichischen Pass.  Offenbar dürfte er sein Interesse an einer Teamkarriere für Rot-Weiß-Rot bekundet haben, denn sonst würde ihn nach Fodas Assistenten Thomas Kristl und Imre Szabics nicht der Teamchef höchstpersönlich ansehen. Einer der den 1,83 Meter große  Barnes gut einschätzen kann, ist Prödl aus den direkten Duellen aus den Spielen von Watford gegen Burnley: „Er war für einen Abwehrspieler immer unangenehm, weil er ständig in Bewegung und schnell ist, Qualitäten im Kopfballspiel hat und auch seinen Körper sehr gut einsetzt“. Man könne ihn als Striker, als Prellbock im Strafraum einsetzen oder auch über die Seiten bei Kontern, Eine positive Meinung also, aber zu einer Empfehlung lässt sich Prödl nicht hinreißen. Steht einem Spieler auch nicht zu. Das bleibt Teamchefsache. Für Foda ist das Angebot im Angriff nicht zu groß. Guido Burgstaller außer Diskussion, auch Michael Gregoritsch, obwohl er bei Augsburg meist hinter der Spitze spielt. Dann Marc Janko, der auf Grund seiner 34 Jahre aber irgendwo ein Ablaufdatum hat. Und dann  Ashley Barnes? Dienstag wird Foda  mehr sagen.

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