Fußball

Sabitzer und Grillitsch bekamen glänzende Zeugnisse, Lienhart vor Hinteregger

Bevor Freitag die Rückrunde der deutschen Bundesliga beginnt, gab es eine Zeugnis-Verteilung für die Hinrunde. Statistisch genau aufgeschlüsselt nach Position mit verschiedenen Kriterien. Bei den Innenverteidigern zählen die gewonnenen Zweikämpfe am Boden und in der Luft, abgefangenen Zuspiele, Pässe zum Mitspieler und Minuten pro Torbeteiligung. Bei den Außenverteidigern  fallen die Luftduelle weg, kommen Flanken zu Torschüssen und Topspeed dazu. Im defensiven Mittelfeld zählte logischerweise auch die Laufleistung, im offensiven Mittelfeld wurden zusätzlich Schüsse plus Vorlagen in 90 Minuten und Ballkontake bewertet. Die Reihung erfolgte am Ende nach dem Durchschnittswert des „Gesamtpakets“. Es wurden nur Spieler berücksichtigt, die in mindestens der Hälfte der Hinrundenpartien, also neun, auf der jeweiligen Position zur Startelf gehörten. Dadurch fiel David Alaba durch den Rost: Nur acht Spiele im Abwehrzentrum, vier als linker Verteidiger, ansonst verletzt.

Am besten von Österreichs Teamspielern kamen Marcel Sabitzer (Bild oben) und Florian Grillitsch weg. Sie erhielten sogar glänzende Zeugnisse: Sabitzer, unlängst in der Rangliste des „Kicker“ zum besten Offensivspieler ernannt, kam hinter den Bayern-Stars Philippe Coutinho und Thomas Müller auf Platz drei, liegt damit vor seinem schwedischen Leipzig-Mitspieler Emil Forsberg. Coutinho liegt auf Rang eins, obwohl er bei der Laufstärke mit durchschnittlich 11,4 Kilometern nur Platz 18 erreichte. Müller hat die besten Werte mit 74 Minuten bei der Torbeteiligung (zwei Tore und elf Assists) und beim Laufpensum (12,1 Kilometer). Die Werte von Sabitzer: Bei seinen je sechs Toren und Assists 111 Minuten pro Torbeteiligung (Fünfter), im Schnitt 5,4 Schüsse und Vorlagen in 90 Minuten (ebenfalls Rang fünf), im Schnitt 65 Ballkontakte (Platz sechs), 55,3 Prozent gewonnene Offensiv-Zweikämpfe (ebenfalls Platz sechs) und 11,4 Kilometer Laufleistung wie Coutinho. Unter den offensiven Mittelfeldspielern scheint ansonst nur ein Österreicher auf: Christopher Trimmel, der Kapitän von Union Berlin, dessen Vertrag über den Winter bis 2021 verlängert wurde, der  für erste und zweite Liga gilt. Trimmel ist ex aequo mit dem medial sehr gehypten Leverkusen-Jungstar Kai Havertz 19. Interessant, dass der Burgenländer  nicht als Rechtsverteidiger geführt wird.

Mit Rang vier für Florian Grillitsch unter den defensiven Mittelfeldspielern war nicht unbedingt zu rechnen. Nur Joshua Kimmich von Bayern, die tunesische „Lauf-Lunge“ des 1.FC Köln, Ellyes Shkiri, und Thiago, der Spanier in Diensten von Bayern München, kommen vor dem Hoffenheim-Legionär. Seine größte stärke sind laut Statistik die Passes zum Mitspieler (89,6 Prozent, Platz sieben)..  Als Siebenter scheint im Gesamtpaket Österreichs Teamkapitän Julian Baumgartlinger auf. Mit 12,4 Kilometern im Schnitt pro Spiel liegt er unter den Kilometerfressern auf Platz fünf. Da ist Vladimir Darida, der Tscheche von Hertha BSC Berlin, mit 13 Kilometern Bester, gefolgt von Kimmich, dem Ex-Leipziger Diego Demme (je 12,6) und Shikiri (12,4).  Unter den Erwartungen Platz 18 für Konrad Laimer. Vor allem wegen nur 46,8 % gewonnenen Zweikämpfen. Leipzig sieht aber seine anderen großen Vorzüge, möchte den Vertrag mit dem Ex-Salzburger vorzeitig über 2021 hinaus verlängern. Laimer hat nichts dagegen.

Überraschend auch, dass die Salzburger Naturgewalt Stefan Lainer bei den Außenverteidigern nur auf Rang 16 aufscheint. Bei den gewonnen Zweikämpfen ist er mit 58,6 Prozent nur 16., mit 70,1 Prozent Passes zu Mitspielern nur 18, Im absoluten Spitzenfeld scheint Lainer beim Top-Speed auf: Mit 33,6 Stundenkilometern  Fünfter. Unerwartet die Österreicher-Wertung bei den  Innenverteidigern: Freiburgs Philipp Lienhart ist mit Rang 13  der beste, Martin Hinteregger kommt erst fünf dahinter, Stefan Posch scheint auf Platz 26 auf.  Lienharts größte Stärke liegt bei den gewonnen Boden-Zweikämpfen (60,3 % und Rang sieben), am schlechtesten platziert ist er bei den abgefangenen Zuspielen (nur 31. mit 11,0 Prozent). Lienhart gewann auch in der Luft mehr Zweikämpfe als Hinteregger (62,8 % zu 55,1 %), fing mehr Zuspiele ab. brachte mehr Passes zum Mitspieler (86,8 % zu 76,5 %). Frankfurts Publikumsliebling Hinteregger erreichte trotzdem als torgefährlichster Abwehrspieler der Bundesliga dank seiner sechs Treffer mit nur 193 Minuten im Schnitt pro Torbeteiligung als einziger Österreicher in einer Kategorie Platz eins.

Foto: RB Leipzig.

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