Fußball

Salzburg trotzt dem Meister-Straucheln: „Wieder sehr scharf“

Meister-Straucheln in Europa. Liverpool liegt nur auf Platz sieben der Premier League, hat 25 Punkte Rückstand auf Manchester City. In Italien rangiert Juventus als Vierter zehn Punkte hinter Inter Mailand, ebenso in Portugal der FC Porto als Zweiter hinter Sporting Lissabon. In Schottland wurde Celtic schon durch die Glasgow Rangers entthront, in der Türkei steht Basaksehir Istanbul, der Lieblingsklub von Staatspräsident Erdogan, als 17. nur einen Punkt vor der Abstiegszone. Da sind die sechs Punkte Rückstand von Real Madrid in Spaniens La Liga auf den Stadtrivalen Atletico noch im Rahmen, der auf eine Wende hoffen lässt. Paris St. Germain verlor Samstag in Frankreich Platz eins durch ein 0:1 im Spitzenduell gegen Lille. Es gibt nur wenige Klubs, die dem Meister-Straucheln trotzen und die Tabelle anführen. Dazu gehören Bayern München, Young Boys Bern,  und in Österreich Red Bull Salzburg.

Die Salzburger gehen  mit vier Punkten Vorsprung auf Rapid, fünf auf den LASK,  sieben auf Sturm Graz in die zehn Spiele der Meisterrunde. Vor einem Jahr waren es  nur zwei. Und das, weil zuvor dem LASK wegen Verstoß gegen die Corona-Regeln sechs Punkte abgezogen wurden. Die Bilanz der Meisterrunde war imponierend: Acht Siege, zwei Unentschieden gegen Wolfsberg, 36:8-Tore. „Wir waren sehr scharf“, erinnert sich Trainer Jesse Marsch, erwartet seine Mannschaft wieder in einem ähnlichen Zustand. Kann am Ostersonntag bewiesen werden.  Vor 13 Jahren hatte es an diesem Tag das historische 0:7-Heimdebakel unter Giovanni Trapattoni gegen Rapid gegeben, diesmal ist Sturm Graz der Gegner. Jene Mannschaft, die diese Saison in der Bundesliga dem Meister in Salzburg die erste Niederlage zufügte, auch sein „Heimspiel“ auf neutralem Boden in Klagenfurt gewann.  Drei Tage später rückte Salzburg mit einem 4:0 im Cupsemifinale die Kräfteverhältnisse gegenüber den Grazern wieder zurecht. Was passiert  am Sonntag? Sturm hat die beste Abwehr der Liga, die in 22 Runden nur20 Tore kassierte. Trainer Christian Ilzer hält nur einen Platz zwischen vier und sechs für realistisch, will aber mehr.

Salzburgs Spieler überstanden ihre Teameinsätze ohne negative Folgen. Patson Daka und Enock Mwepu scheiterten zwar mit Sambia in der  Qualifikation für den Afrika-Cup, Daka erzielte aber  sowohl beim 3:3 gegen Algerien als auch beim 2:0 gegen Simbabwe jeweils zwei Tore, gegen Simbabwe nach zwei Assists von Mwepu. Trifft Daka auch gegen Sturms Tormann Jörg Siebenhandl (Bild oben), dann ist er der dritte Stürmer der Bullen, der in sieben Runden hintereinander scorte. Bisher gelang das Marc Janko und Jonathan Soriano. Brenden Aaronson gewann mit USA in Wr. Neustadt gegen Jamaika 4:1, erzielte ein Tor und segte auch in Belfast gegen Nordirland (2:1). Mergim Berisha kam mit Deutschland ins Viertelfinale der U 21-Europameisterschaft, spielte sowohl gegen Ungarn als auch gegen Holland und Rumänien. Titelverteidiger Salzburg scheint gerüstet. Zlatko Junuzovic versprach so viel  Elan und  Leidenschaft wie vor einem Jahr, auch Marsch will dem damals bewährten Rezept treu bleiben. Das heißt: Wenig Rotation, auf die Stammformation vertrauen.

Foto: Red Bull Salzburg.

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