Am Tag der WM-Eröffnung meldete die deutsche „FussballBild“ auf Seite 18 Amadou Haidara als einen von drei Spielern, die den Kader von RB Leipzig für nächste Saison komplettieren sollten. Schrieb aber, die Verhandlungen mit dem „Schwesternklub“ in Salzburg würden sich schwierig gestalten, zumal es auch mehrer Bewerber aus Englands Premier League gibt. 18 Minuten vor dem Anpfiff zu Russlands 5:0 gegen Saudiarabien in Moskau meldete sich Österreichs Meister Red Bull Salzburg mit der Vollzugsmeldung. Aber mit einer anderen als viele erwarteten: Die 20jöhrige Mittelfeldperle aus Mali, die keinen Berater hat, alles mit Familienangehörigen entscheidet, international speziell durch seine Tore in der Europa League gegen Lazio Rom und Olympique Marseille (Bild) in den Blickpunkt rückte, verlängerte seinen bis 2021 laufenden Vertrag vorzeitig um ein weiteres Jahr bis 2022. Und zwar ohne Ausstiegsklausel!
Das war auch ein Wunsch von Trainer Marco Rose bei seiner Vertragsverlängerung. Ein starkes Signal aus Salzburg in Bezug auf eine neue Unabhängigkeit gegenüber Leipzigs Wünschen, an die bisher nicht viele glaubten und auch gegen finanzstärkere Klubs von der Insel, Dazu kann man nur gratulieren. Da stellte alles in den Schatten, was bisher in Sachen Transfers in Österreich passiert und wahrscheinlich auch bis Ende August passieren wird. Selbst wenn Salzburg, wie viele behaupten, Valon Berisha und Stefan Lainer verlieren sollte. Der bisher vom VfB Stuttgart ausgeborgte französische Innenverteidiger Jerome Onguene bleibt fix in Salzburg, unterschrieb wie Haidara bis 2022. Der 20jährige kostet zwei Millionen Euro Ablöse. Das kann sich Salzburg locker leisten.
Andere Transfers zur WM-Eröffnung: LASK verlieh Innenverteidiger Felix Luckeneder an Altach, Admira holte den 1,91 Meter großen deutsche Innenverteidiger Bjarne Thoelke vom Absteiger Hamburger SV. Ohne Ablöse. Vermittelt von der T21plus-Agentur von Jürgen Milewski, der zu Ernst Happels Zeiten beim Hamburger SV spielte. Für Milewski arbeiten auch der ehemalige deutsche Teamspieler Jens Jeremies und Souleyman Sane der ehemalige Innsbruck-Legionär und Vater des Manchester City-Stars. Zu den langjährigen Klienten zählt mit Martin Harnik auch ein ehemaliger österreichischer Teamspieler. Milewski kann man zu dem Transfer gratulieren, denn in Hamburg galt der im letzten Sommer aus Karlsruhe gekommene Thoelke als Phantom-Profi. Weil er nie zur Verfügung stand. Infolge von Verletzungen: Innenband im Knie und Syndesmoseband gerissen. So kam er nur auf fünf Spiele für die zweite Mannschaft. Ein Risiko, auf das sich die Admira einlässt.
Auch beim Poker um Stürmer Lukas Grozurek. Er und seine Berater von Stars&Friends samt ein „Spezialist“ als Anwalt sind der Ansicht, dass die von Admira gezogene Option rechtswidrig, gegen die guten Sitten verstößt. Der Schlichtungstermin vor dem Senat zwei der Liga brachte Mittwoch nach stundenlanger Verhandlung keine Einigung. Damit steht im Raum, dass Grozurek zum Arbeitsgericht geht und auf Freigabe klagt. Da gibt es den Präzedenzfall von Karim Onisiwo, der auf diese Art Mattersburg 2016 verließ und in die deutsche Bundesliga zu Mainz wechselte, wo ihm bis jetzt der Durchbruch nicht gelang. Zum Fall Onisiwo gibt es es ein Urteil des Obersten Gerichtshof in Sachen Optionen. Also riskiert Admiras Amir Shapourzadeh einiges, wenn er sich darauf einlässt. Den am Schluss kann er auch mit leeren Händen dastehen, sprich nichts für Grozurek bekommen. Dabei gibt es mit Vizemeister Sturm Graz, der bisher 4500 Saisonabos verkaufte, einen Interessenten, der bereit ist, eine angemessene Ablöse für Grozurek zu zahlen. Aber Shapourzadeh begann mit einer siebenstelligen Summe, die er fordert, ist derzeit bei einer hohen sechsstelligen. Wie gesagt ziemlich riskant.
Die Wiener Klubs? Die täglichen Austria-Aussendungen vermeldeten am WM-Tag eins, dass Ex-Verteidiger Florian Metz als ausgebildeter Physiotherapeut zum neuen Betreuerteam gehören wird. Der 32jährige arbeitete bereits seit zwei Jahren im violetten Nachwuchs. Und dass Dienstag in der Austria-Akademie mit den Leistungstests die Vorbereitung beginnt. Schön. Rapid? Funkstille. Ein Spielervermittler behauptet, Austrias neuen israelischen Stürmer Alon Turgeman am 17. Mai Rapid angeboten zu haben. Und noch einige Kandidaten mehr, wie den beim FC Genua gelandeten 22jährigen Mittelstürmer von Cracovia Krakau, Krzystof Piatek. Ohne Erfolg. Abwarten, was in Hütteldorf noch passiert. Wolfsberg fixierte die Rückkehr von Michael Liendl nach vier Jahren. In Düsseldorf und bei 1860 München nannten sie den Steirer „Alpen-Maradona“,bei Twente Enschede kam er letzte Saison nur auf 15 Einsätze- Auch mit 32 wird Liendl dem Mittelfeld Wolfsbergs sicher gut tun.