Fußball

Schaubs zweiter Anlauf zum 1.FC Köln nimmt Formen an

Bevor Rapid Samstag Abend beim 2:1 gegen St.Pölten viele Wünsche offen ließ, fiel 896,5 Kilometer von Hütteldorf entfernt der 1.FC Köln durch ein 1:1 gegen Mainz auf den letzten Platz der deutschen Bundesliga zurück. Vergab die große Chance, die Position im Kampf gegen den Abstieg zu verbessern. Bei sechs Punkten Rückstand auf den Relegationsplatz sieht es fünf Runden vor Schluss ganz nach dem Fall in die zweite Liga aus. Wechselt mit Louis Schaub dennoch der aktuell einzige österreichische Teamspieler Rapids im Sommer in die Domstadt? Es sieht ganz danach aus, wie Rob Groener, der jahrelange holländische Berater von Schaub, bei Rapids Zittersieg Samstag andeutete. Der erfahrene Groener wird Schaub jedenfalls dazu raten, seine sogenannte Komfortzone zu verlassen, weil er beim 23jährigen trotz dessen sensationeller Torqoute in Österreichs Nationalteam in den letzten Saisonen zu wenig Entwicklung erkannte: „Er soll sich einmal richtig durchbeißen müssen“. In Köln?

Es wäre der zweite Anlauf von Schaub zum deutschn Traditionsklub. Den ersten gab es nach seinen zwei Toren in Amsterdam zu Rapids 3:2 und Aufstieg gegen Ajax Amsterdam in der Qualifikation zur Champions League vor drei Jahren, als Kölns Trainer Peter Stöger hieß und Jörg Schmadtke der Sportvorstand war.  Damals mit 19 wollte Schaub das gewohnte Umfeld, sowohl privat als auch mit Trainer Zoran Barisic, noch nicht verlassen. Drei Jahre später sieht es als junger Vater etwas anders aus. Schaub braucht eine neue Herausforderung. Wer das Match gegen St. Pölten sah, der muss Groener Recht geben: Schaub passte sich zu sehr dem Niveau an, das unter seinem Potenzial liegt, zeigt in zu wenigen Situationen, welch starker Fußballer er wirklich ist.

Das deutsche Fachblatt „Kicker“ meldete bereits Donnerstag das große Interesse von Köln  an Schaub. Kommt etwas unerwartet, da Kölns neuer Sportvorstand Armin Veh für Schaubs Offensivpositionen schon im Winter den Franzosen Vincent Koziello geholt hatte: „Aber sie sehen in Schaub die noch bessere Lösung“, versicherte der für seine Seriosität bekannte Groener nach seinen Kontakten zur Kölner Führungsetage. Die auch von der Millionensumme weiß, um die Schaub aus dem Vertrag in Hütteldorf, den noch Andreas Müller, der Vorgänger von Rapids Sportchef Fredy Bickel, mit Schaubs Beratern ausgehandelt hatte, aussteigen kann. Die nicht gering ist, aber Köln finanziell  stemmen kann und die Veh bereit ist, zu investieren. Entweder um die Mannschaft in der ersten Liga noch stärker zu machen oder sofort wieder aufzusteigen. Die zweite deutsche Liga steht  wirtschaftlich klar über der Bundesliga in Österreich. Mit dem Wechsel würde es Schaub sich garantiert verbessern und auch seine Chancen in Österreichs Team nicht reduzieren. Wie es aussieht, dürfte das bevorstehende Wiener Derby sein letztes bis auf weiteres sein.

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